Der erste Eindruck von "Sithingi" war zwar eher unspektakulär und einer meiner ersten Gedanken war, dass dies die Musik ist, die ich jemandem vorspielen würde, der ein Pagan Metal-Neuling ist und einmal eine einigermassen "repräsentative" Band aus diesem Genre hören möchte; Gekonnt werden hier harte Elemente wie der kämpferische, dunkle Gesang mit fast schon fröhlichen wirkenden Melodien, Akustik-Instrumenten und treibenden Rhythmen verbunden. Der krächzende Gesang im Schwarzwurzel-Stil vermag mich zu überzeugen und die oft eingestreuten, etwas zu leisen Chorpassagen sind zumindest ganz passabel. Was besonders auffällt ist, dass die Gitarren in einer für Pagan Metal untypischeren Art gespielt werden und da eher in Richtung Heavy Metal tendieren, was mir persönlich gut gefällt.
Die Gestaltung des Booklets und Covers würde ich dafür fast als misslungen bezeichnen. Das wird aber wieder durch die ziemlich gute Produktion wett gemacht, was eigentlich eher erstaunlich ist, zumal das Werk im heimischen Studio aufgenommen wurde. Da XIV Dark Centuries auch über einen Mann an den Tasten verfügen, muss ich einfach auch einen kurzen Kommentar dazu abgeben: wie immer ist das Instrument meiner Meinung nach überflüssig, aber glücklicherweise fällt es einem bei diesen Liedern kaum auf.
Nummer sechs, "Bardensang - Eschenhain", überrascht mit fröhlichen, mittelalterlichen Melodien mit Flöten, Schellen und viel Klar-Gesang. Auch "Runibergun" fängt mit mittelalterlichen Klängen an und da muss ich der Band wirklich anrechnen, dass diese nicht billig und kitschig rüber kommen. Apropos Mittelalter: In je einem Songs werden die zwei Merseburger Zaubersprüche verarbeitet und es ist interessant, hier einmal eine neue Version zu hören, wo mir doch diejenige von In Extremo wie in die Gehörgänge gebrannt ist.
Die CD ist insgesamt ziemlich gut, aber irgend etwas fehlt, damit sie einen wirklich bleibenden, einzigartigen Eindruck hinterlässt. Wem sei die Silberscheibe also empfohlen? Nun, grundsätzlich jedem, der auf Pagan Metal steht, denn "Skithingi" gehört auf jeden Fall zu den Werken, die besser sind, als das, was der Pagan Metal im Durchschnitt zu bieten hat.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
|
Label |
Perverted Taste |
|
Veröffentlichung |
1/2007 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Pagan Metal |