Und das ist Pagan Metal der angenehmen Sorte. Wie ich schon öfters in anderen Rezensionen schrieb, habe ich eine ganz starke Abneigung gegen Bands wie Finntroll, Korpiklaani oder Eluveitie. Obwohl sich Irminsul schon irgendwie ganz grob in deren Richtung bewegen, ist sehr viel Authentizität vorhanden. Die Scheibe ist nicht überproduziert und es finden sich keine "Hohoho und `ne Buddel voll Met"-Chöre auf ihr. Im Gegenzug ist die Musik aber weder negativ noch sehr atmosphärisch, was ich ausnahmsweise mal nicht schlecht bewerten will. Auf seine ganz eigene Art ist "Irminsul" sehr beschwingt, entspannt und zwanglos. Man kann das Album sehr gut nebenbei hören, da es sich auch nicht so sehr aufdrängt – kann man sowas positiv als "Easy-Listening"-Pagan Metal beschreiben? Vielleicht wäre das eine passende Charakterisierung. Das wäre eventuell auch das einzige Manko, dass ich Irminsul für ihr Debüt anrechnen würde: der fehlende Tiefgang. Ansonsten weiss es aber mit seinen schönen, unkitschigen Geigenmelodien, dem Hall auf Stimme und Schlagzeug (womit eine Band sowieso meist sofort eine grundlegende Zustimmung meiner Seite hat) und der angesprochenen Atmosphäre zu gefallen.
Wer also auf keinen Fall auf eine Atmosphäre á la Burzum oder die Rohheit früher Darkthrone verzichten kann, sollte die Scheibe liegen lassen. Alle anderen dürfen auf jeden Fall ein Ohr für dieses schöne Debüt riskieren und Korpiklaani und Konsorten sich eine gewaltige Scheibe abschneiden – so hat positiver Pagan zu klingen – alles darüber hinaus ist Kindergarten!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Purity Through Fire |
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Veröffentlichung |
12/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Pagan Metal |