Da es an "Weltenbrand" einiges Positive zu berichten gibt, das Negative vorweg: Der Sound ist einfach zu klinisch transparent. Ich kann mir zwar vorstellen, dass das so gewollt ist, da sich so die Keyboardteppiche einfacher entfalten können und nicht alles zumatschen. Insgesamt wirken aber dadurch die Gitarren und Drums etwas arg zurückgehalten und schaffen es nicht, mit den kriegerischen Songs nach vorne zu preschen, so wie diese es verdient hätten.
Überhaupt muss man Keyboards mögen und als legitimen Teil dieser Musik akzeptieren. Gernotshagen spielen nämlich kaum mit traditionellen Instrumenten, wie z.B. ihre Kollegen von Helfahrt, sondern überlassen es den Tasteninstrumenten, für epische Stimmung zu sorgen. Das Ergebnis klingt dann oberflächlich betrachtet nach Thyrfing zu "Valdr Galga" Zeiten, man merkt aber schnell, dass die Thüringer deutlich vielschichtiger und dezenter zu Werke gehen. So wird der Hörer hin und wieder sogar entfernt an Empyrium erinnert, so z.B. in "Einsam".
"Weltenbrand" ist gesamthaft gesehen ein Album ohne Lückenfüller. Jedes einzelne Stück ist qualitativ hochwertig und vielschichtig gelungen, so dass man das Album auch nach dem zehnten Durchlauf immer wieder gut einlegen kann. Man entdeckt zwar wenig neues, ist aber auch nicht gelangweilt. Ein Album also gut geeignet, um sich beim kommenden Weltuntergang gemütlich zurück zu lehnen und zuzuschauen, wie die Welt brennt.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Trollzorn |
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Veröffentlichung |
9/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Pagan Metal |