Ehrlich gesagt war ich ja schon neugierig, wie denn Jazz Black Metal klingen soll bzw. ob die satanischen Pinguine ähnlich wie Carpathian Forest nur hin und wieder ein atmosphärisches Saxophon einfügen oder ob sie die ganze Liedstruktur auf Jazz aufbauen und mit höchst technischem Black Metal kombinieren.

Alle Technik-Gegner kann ich beruhigen, es wird mehr auf Gefühl gespielt, was hin und wieder etwas den Charme einer Jam-Session hat. Schon im ersten Lied, welches mit kurzem, doomigen Black Metal beginnt, verspürt man schon diesen Charme, wenn plötzlich die Gitarre abreisst, in einen Akustik-Part verfällt und das Saxophon eine Melodie dazuspielt, die man in diesem Moment absolut gar nicht erwartet hätte. Sobald das eigentliche Lied weitergeht, wird noch kurz schräg reingedudelt, dass es mir die Haare aufstellt. Der träge Black Metal in der zweiten Hälfte des Liedes passt sich dem ebenfalls an. Die Geschwinidigkeit schwankt hier manchmal so heftig, dass man meint, die Band spiele zum ersten Mal zusammen. Glücklicherweise ist das kein Dauerzustand.

Irgendwie klingt ja alles recht interessant, aber halbwegs gut wird es erst ab "Chapter III". Vor allem denkt man dauernd, man wäre irgendwo auf Urlaub. Vom indisch-einlullenden Gedudel und Geklopfe über griechisches Gitarrengezupfe bis hin zu dem kalten, trägen Black Metal holen Satans Penguins weit aus, um Elemente zu verknüpfen, die auf diese Art selten zu vernhemen sind.

Wer jetzt wirklich Lust bekommen hat sich die Pinguine mal vorzunehmen, dem würde ich allerdings nah legen, sich das Vorgängeralbum, oder zumindest den Track "Antarctic Winterstorm" von ebendiesem Rundling oder von der Bandpage anzuhören. Nach diesem wirklich genialen Stück klingt die neue MCD wie ein 100%iger Totalabsturz und das ist es, was ich eigenltich nicht verstehen will oder kann. Zwar sind jetzt scheinbar viele neue Musiker am Start, aber nach dem genialen "Birds of darkness" so etwas hinzulegen ist wohl etwas sinnlos. Da arbeitet man lieber noch ein paar Monate daran um an die frühere Qualität herran zu kommen. Da "Bloodlust of the Warpenguins" eigentlich ein komplettes Album hätte werden sollen, gehe ich davon aus, dass uns die Band bald mit weiterem Material versorgen wird und darauf bin ich dann doch gespannt. Hoffentlich lassen sie es aber noch ordentlich reifen...

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Khaoz Star Records

Veröffentlichung

11/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal