"Cannibalism the only solution, incest the only satisfaction, the sun is too bright, the air too cold, the future is too dim, indeed." Derart stellen sich Daemonlord die Zukunft vor, und besingen sie in "Wasteland 2035" in ihrer Alptraumhaftigkeit. Texte, die so von Morbidität, Lebensfeindlichkeit und Zukunftspessimismus geprägt sind nehmen schon vorweg um welches Genre es sich hier handelt: Black / Death Metal. Zwar sind die DM-Anteile - die zumindest laut Info vorhanden sein sollen - eher minimal, dies mindert das Hörerlebnis jedoch nicht.

Das Duo aus Spanien legt mit "Hellfire Centuries" sein drittes Album vor und präsentiert darauf elf Nummern mit Hand und Fuss. Man merkt der Scheibe an, dass sich erfahrene Musiker bemühen einen eigenen Stil zu spielen um nicht im Einheitsbrei zu versinken. Das gelingt zwar nicht immer, aber nach ein paar Durchläufen hat sich ein bleibender Eindruck im Gedächtnis des Hörers eingenistet, der ihn nicht so schnell wieder verlassen wird. Kennzeichnend für das Material sind zwei Dinge: Der Gesang und die Aggressionsexplosionen an den Instrumenten. Der Gesang ist bis über die Schmerzgrenze verzerrt, vergleichbar mit dem auf Burzums "Filosofem". So kalt und unbarmherzig wie die Vocals klingen auch die Drums, welche bis ans Geschwindigkeitsmaximum getrimmt sind. Die Intensität des Sounds verdankt die Veröffentlichung denn auch den immer wieder hervorbrechenden Tempoverschärfungen. An und für sich bin ich kein Fan solcher Exzesse, aber bei vorliegenden Songs sind sie der Stimmung der Kompositionen absolut dienlich. "Rifles and hammers", sowie "riding the Mushhushu" und das starke "the sharpened edge of ignorance" sind die Belege hierfür. Abzüge gibt es trotz der starken Momente. Die Gitarrenriffs schaffen es leider nicht durchgehend mitzureissen. Dennoch ist "Hellfire Centuries" ein Album, welches ohne Zweifel seine Hörer finden wird. Daemonlord ist eine der Bands, die man im Auge behalten sollte.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Ketzer Records

Veröffentlichung

11/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal