Daher verwundert es auch nicht, dass viele der aktuellen oder ehemaligen Bandmitglieder auch anderweitig musikalisch tätig sind oder waren.
Unter anderem bei Finntroll, Impaled Nazarene, Darkwoods My Betrothed, Ensiferum, Waltari, Thy Serpent und Korpiklaani hatten oder haben Barathrum-Musiker ihre Finger im Spiel, um nur die bekanntesten Beispiele anzuführen.
Auch die Krach-Kapelle Urn entwickelte sich in der ersten Hälfte der neunziger Jahre aus Barathrum und treibt seither ihr verfluchtes Unwesen im Unterhaus der skandinavischen Schwarzmetall-Szene.
"Dawn Of The Devastation" ist der Nachfolger des Erstlings "666 Megatons" und enthält nichts als blanken Hass und nackte Zerstörungswut.
Durchweg chaotisch und etwas unkonzipiert ballert sich das Trio durch die elf Kelleretagen - es ist eine wahre Freude.
Stilistisch sind Urn wohl am ehesten dem kopflosen Black Thrash Metal zuzuordnen und zeichnen sich weniger durch musikalische Sternstunden als durch ungezügeltes Keuleschwingen aus.
Stücken wie "After The Devastation" und "Total Hate" ist zu entnehmen, nach welchem Schlachtplan die Finnen vorgehen:
Brachiales Schlagzeuggewitter beherrscht die Szenerie, dazu gesellen sich einige matschige und belanglose Gitarrenklänge, die zu keiner Sekunde aus dem Hintergrund hervortreten und den Trommeln nicht einmal ansatzweise Paroli bieten können.
Nicht fehlen darf natürlich eine böse Kreischstimme, wobei sich Frontmann Sulphur nicht so recht zwischen Growls und Screams entscheiden kann, was eine etwas seltsame Stimmlage zur Folge hat, die nicht wirklich nach finnischem Schwarzstahl sondern eher nach dem jungen Tom Angelripper klingt.
Zum guten - oder vielmehr schlechten - Schluss sei die Produktion genannt, die absolut unterirdisch daherkommt und Pate für die Undurchsichtigkeit der Klangkonstrukte steht.
Wer auch nach der Jahrtausendwende noch sein Heil in antiquiertem Black Thrash Metal sucht, der wird nichts besseres zwischen die Finger bekommen, als "Dawn Of The Devastation".
Allerdings muss man schon ein dickes Fell mitbringen und darf keinen gesteigerten Wert auf Soundqualität und Kreativität legen, denn weder klingen die Lieder stimmig, noch bergen sie versteckte Reize in sich.
Und jetzt: Zurück in die Zukunft!
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
No Sign Of Life |
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Veröffentlichung |
12/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |