Egal, kommen wir auf das zu sprechen was wirklich von Interesse ist, die Musik. Musikalisch könnte man Grimnir als österreichisches Pendant zu Odal sehen. Den Stücken fehlt zwar ein wenig der Hymnen-Charakter, im Gegenzug gibt es dafür aber eine ordentliche Priese Untergrund Charme. Natürlich wurde nicht komplett auf Gitarren-Melodien verzichtet, nur werden diese weit weniger in die Länge gezogen, folglich fallen sie im Ganzen weniger ins Gewicht. Ausserdem gibt sich "Kreuzzug In Den Tod" weit weniger minimalistisch als so mancher Genre-Kollege. Nicht erschrecken, damit ist die Anzahl der verwendeten Riffs gemeint, nicht dass sich hier ein kleiner Yngwie Malmsteen im schwarzmetallischen Untergrund versuchen würde.
Was die Saiten-Fraktion angefangen hat, wird mit der Produktion noch veredelt. Underground pur! Dieses Klanggewand wird alle Puristen ansprechen und sicherlich zufrieden stellen. Es ist angenehm rau und ungeschliffen, also weit davon entfernt modern zu klingen und dennoch kann mir hier niemand mit der "Staubsauger"-Keule kommen. Das heisere, wirklich bösartige Gekreische des Sängers kommt dieser untergrundigen Stimmung nochmals zu gute. Leider versteht man den guten Herren absolut nicht, sicher bin ich mir aber trotzdem, dass er über etwas singt, was ihm durchaus am Herzen liegt.
Das Manko sind wieder einmal die Stücke an sich, obwohl mit "Grausam Und Erhaben", "Heidnisches Alpenland" und dem Master's Hammer gewidmeten Stück "Vater Unser" drei grimmige Brecher vertreten sind, dümpeln die restlichen fünf Stücke im gehobenem Durchschnitt herum, wobei ich anmerken muss, dass mir diese Scheibe mit zunehmender Anzahl von Hördurchgängen immer besser gefallen hat. Wer weiss, vielleicht würde sie die 10-Punkte Hürde in ein bis zwei Wochen nehmen. Nur, wie man so schön sagt, knapp daneben ist auch vorbei.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Christhunt Productions |
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Veröffentlichung |
8/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |