Dieses Ass ist nicht etwa eine Karte, sondern ein Silberling. Er gehört nicht auf den Tisch, sondern in deinen CD-Schacht. Dein Glück wird sich ab dem ersten Ton wieder einstellen. Nicht unbedingt dein Kartenglück. Nein, "The Threshold Diaries" bringt bloss Heil für die vom Pech geplagte Seele. Denn Golconda ist bekannt als der Zustand, in dem all jene versteckten Kreaturen der Finsternis ihren Blutdurst besiegen und ihr rasendes Herz besänftigen können. Die blitzscharfen Death / Thrash Granaten werden auch dein genervtes Herz zur Ruhe bringen.
Den Schwarzstahl hat der Fünfer mittlerweile gänzlich aus den Kompositionen ausgemerzt. Dafür treiben die Stücke umso mehr nach vorne und lassen damit die verloren gegangenen Raffelexkurse keinesfalls vermissen. Unser Ass im Ärmel platziert sich musikalisch irgendwo im Dunst von melodischen Death / Thrash Truppen wie The Duskfall und klassischen Todeskrachern im Stile von Amon Amarth (man höre sich den Melodiekracher "Promises in Stone and Fire" an). Jedes Stück deckt dabei ein verdammt weites Spektrum zwischen melodieträchtigen Ohrwurmpassen und kompromissarmem Geknüppel ab. Wenn ab und an ein Gitarrensolo für Ekstase sorgt oder die gesangliche Grunz-Schrei-Kombination Höhepunkte schafft, gibt es für den geneigten Hörer kaum mehr ein Halten. Auflockernde klassisch beeinflusste Zwischenstücke stellen die nötigen Sekunden zur Verschnaufpause, ohne dabei den Fluss des Gesamtwerkes zu stören.
Andy Classen hat im Stage One Studio erneut für feinste Grundrisse gesorgt, so dass auch von der klanglichen Seite mehr als nur alles in Ordnung ist. Hat dieser Herr Classen eigentlich schon einmal eine schlechte oder unpassende Produktion abgeliefert?
Nun ist bekannt, warum der Zweitling von Path of Golconda ein eindeutiges Ass im Ärmel ist. Fraglich ist bloss, weshalb dies die Labels noch nicht gemerkt haben!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
7/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |