Ach nö, Suicide-Black Metal? Muss das wirklich sein? Waren so meine ersten Gedanken, als ich mich näher damit befasste, wer oder was Hell Militia, um deren Zweitwerk "Last Station On The Road To Death" es hier geht, eigentlich sind. Gegründet wurde die aus Paris stammende Band 2001 und seit dem gab es ein Demo, eine Split und 2 Alben, inklusive dem aktuellen Werk.

Die Band geht dabei erstaunlich traditionell zu Werke und verliert sich nicht in der genretypischen aufgesetzten Melancholie, sondern fährt tatsächlich statt einem Haufen Image-Gelaber sieben handfeste Kompositionen auf, das erste Stück zählt nicht, da es sich um ein gesprochenes Intro zum Thema Drogenkonsum und Tod handelt und ein weiteres Stück ist ein GG-Allin Cover.
Der Sound der Scheibe ist so, wie man es von einem solchen Album erwarten sollte, ranzig und abgefuckt, jedoch nicht zu doll um das Hörvergnügen zu vernichten. Besonders erwähnenswert ist wohl der Gesang, denn Schreihals Meyhnach verfügt über eine gut verständliche Stimme, die jedoch irgendwie in seinem röchelnden Gekrächze ziemlich krank rüberkommt.
Leider können Hell Militia diese guten Voraussetzungen nicht zu einem fulminanten Abschluss bringen, denn wirklich zünden will von den acht Kompositionen keine so wirklich die eine oder andere Stelle geht zwar recht gut ins Ohr, aber einen wirklichen "Oh, wow!"-Effekt hat keines der Stücke auf mich.

Ich schätze, dass Leute die auf Selbstmord-Schwarzmetall stehen Hell Militia wohl mal hören sollen, denn besser als viele andere Protagonisten dieser Subszene sind sie auf jeden Fall, mich können sie trotzdem nicht vollends überzeugen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Debemur Morti

Veröffentlichung

8/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal