Und wieder einmal Futter für alle Goregrind Fans, die schon seit einiger Zeit inbrünstig nach der Entfesselung der neuesten Lividity Scheiblette lechzen. Ob die Amis nun bei dem Kampf um den Titel, die extremste Band des Weltballens zu sein, mitmischen können oder nicht?
Sie machen vieles besser als die Kollegen und das fängt schon beim überraschend satten und vollen Sound an. Man kann Lividity wohl als die Ästheten der Goregrind Szene bezeichnen, denn wie die Band diese Musik umsetzt und interpretiert ist bei aller angestrebter Härte ungemein bedacht und ausgefeilt.

Ihre ruppige und kompromisslose Art, sich vom einen Extrem in das nächste zu stürzen kann faszinieren aber auch das Gegenteil erzielen. Das schlägt sich sowohl in visueller als auch in lyrischer Hinsicht nieder, denn das – für meinen Geschmack ziemlich billige – Cover und die arg einseitigen Texte, welche vornehmlich sexuelle Gewalt thematisieren, sind ziemlich derbe Kost. Die Band präsentiert sich zwar auch musikalisch nicht unbedingt sehr abwechslungsreich, aber trotzdem geht es in der Hinsicht wesentlich adäquater zur Sache. Allein mit den zur Verfügung stehenden Mitteln eine derartige Leistung zu Stande zu bringen ist beachtlich. Obwohl man sich stimmlich selten in höhere Regionen wagt, wirken die Vocals immer variabel. Die Art, vor allem die dominierenden Growls auf diese Weise einzusetzen, formt das eigentliche Grundgerüst und verleiht ihm Kontur. Spielerisch immer ungemein ambitioniert, wird man dabei nicht nur einmal verdutzt in der Ecke stehen gelassen. Der Drummer agiert überaus präzise und schickt eine unglaubliche Doublebass-Welle nach der anderen ins Rennen. Doch auch seine Mitmusiker verleumden ihre Fähigkeiten nicht, denn sich bei derartigen Geschwindigkeiten und den häufigen Tempowechseln mit maschinengleicher Genauigkeit auszuzeichnen, darf zu Recht gewürdigt werden.

Dabei wiederhole ich mich hier gerne wieder: Lividity's Art an die Sache heranzugehen und umzusetzen kann man von zwei Seiten sehen. Sie sind sicherlich ein heisser Kandidat für eine Liste polarisierender Bands. Was hier allerdings spielerisch geboten wird, gehört unangefochten zu dem Besten was man sich zu Gemüte führen kann und lässt dabei einige gestandene Altmeister im Schatten stehn.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Morbid Records

Veröffentlichung

7/2006

Format

CD

Land

Genre

Grindcore