Und wieder werden wir beehrt mit purpurnen Plüschperlen pornographisch-propagandistischer Populärmusik. Aber was will man uns mit dieser Scheibe eigentlich sagen?

Eventuell ist die Antwort ja irgendwo in den "Lyrics" versteckt. Leider ist es absolut unmöglich auch nur ein Wort zu erahnen. "Nicht verwunderlich", werden wohl einige sagen, "bei dieser Art von Musik." Stimmt; aber wer klingt wie Cock And Ball Torture auf Egoleech und dann noch unverständlich dazu, der kann sich das Singen auch ganz sparen und es eventuell den verrückten Franzosen von Sublime Cadaveric Decomposition gleich tun, die erst gar nicht versuchen, Texte zu schreiben, sondern es bei blossen Urlauten belassen.

Aber wen interessieren schon Lyrics? Zum Glück gibt es da ja noch die Musik.

Der Inhalt in aller Kürze: Orifice spielen eher getragenen, modernen amerikanisch angehauchten Porngrind. Alles klingt gleich und der Sound ist mies (auf nervige Porno-Sample wurde zum Glück verzichtet). Von allen vier Bands aber ist diese immer noch die beste.

Repulsive Human Grinder zeigen schon an ihrem lustigen Einfall, alle enthaltenen Titel in nur einen Track zu packen, dass man sich nicht die Mühe machen sollte, Nuancen herauszuhören. Tatsächlich hat da mal jemand mitgedacht, denn die Musik würde die dabei auftretende Anstrengung in keinster Weise rechtfertigen. Achja, die Musik: siehe Orifice, dabei etwas schneller - und schlechter.

Jedoch weiter zu den Backdoor Cowboys, welche sich hier verschmitzt die Rectal Cumshots nennen. Der geneigte Leser wird es wohl schon erahnen: Eine Beschreibung der Musik wäre Zeitverschwendung. Dem kann ich zustimmen, darum lediglich der Verweis zu Orifice. Eins setzen die Cumshots jedoch noch drauf: völlig sinnlose Übersteuerung an einzelnen Stellen der Lieder, so dass nichts mehr vom eigentlichen "Lied" zu hören ist. Schade ist das nicht wirklich, jedoch recht peinlich.

Als vorzeitige Zusammenfassung der CD kann wohl der Titel "Atmosfera" von Extreme Rectal Avantgarde angesehen werden. Dort hört man eine Frau weinen und schluchzen – wahrscheinlich hatte auch sie sich mehr von den im CD-Titel angekündigten Methoden erhofft. Die Künstler beweisen einmal mehr, dass Porngrind wohl eines der aufgeschlossensten Genres zur Selbstkritik ist.
Waren die vorhergehenden Bands schlecht, dann ist diese die dazu dritte Potenz vom Quadrat. Schlechter Noisecore mit Hardcore-Techno Einsprengseln. Kein Metal.

Fazit: Einmal hören - dann zerstören.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

11/2006

Format

CD

Land

Genre

Grindcore