Christhunt Productions war für mich niemals eine Black Metal Institution, die durch besondere Risikobereitschaft hinsichtlich experimenteller Bands aufgefallen ist, trotzdem haben es Legions of Sadism geschafft sich einen Platz bei CHP zu sichern. Allein schon das in Grün- und Brauntönen gehaltene Cover wirkt befremdlich und passt so gar nicht in das traditionelle schwarz/weiss Schema anderer Gruppen dieses Musikstils. Dass es sich bei vorliegendem Album schon um die vierte Veröffentlichung dieser Formation handelt, in meinem Bekanntenkreis jedoch noch niemand von ihnen gehört hat, belegt auch die Sonderstellung, die diese Band innehat. Warum dies so ist, dürfte jedem schnell klar werden, bei den aussergewöhnlichen Klängen auf "the great world of Satan".

Dieses Schaffenswerk wird mit einem geisteskranken Intro eingeleitet, bei dem ein Mann zu hören ist, der anscheinend sinnlos vor sich hinschwätzt. Begleitet wird dieses Gerede von einer Keyboard Melodie, die das Gefühl von Geisteskrankheit und Wahnsinn weiter verstärkt. Endlich mal ein Intro, das trotz seiner Kürze (eine gute Minute) perfekt auf das Folgende einstimmt, klasse gemacht! Die folgenden 30 Minuten halten an Aussergewöhnlichkeit, was der Einklang verspricht. Geboten wird Schwarzmetall in einer sehr speziellen Form, und damit sind nicht die verschiedenen musikalischen Einflüsse gemeint, wie zum Beispiel das Eröffnungsriff von "wir warten nur bis die Gewalt ausbricht", welches extrem nach Slayer klingt, nein, der Mix, den Legion of Sadism aus all diesen Einflüssen und einer grossen Portion Eigenständigkeit erzeugen. Ein grosser Teil dieser Eigenständigkeit, die man Legion of Sadism zurechnen kann, ist auf das Keyboard zurückzuführen. Genutzt wird dieses meist dezent und sehr geschickt, jedoch gibt es Stellen, die mich persönlich sehr an die Luna Aurora typischen "Keyboard Attacken" erinnern, bei welchen das Keyboard aus seiner Grundmelodien unterstreichenden Bahn ausbricht und für ein paar Sekunden zum dominantesten Instrument wird. Die restlichen Instrumente harmonieren meist perfekt miteinander und helfen gut mit, eine besondere Klangatmosphäre zu kreieren. Stimmlich wäre noch etwas herauszuholen gewesen, wenn hier mehr auf die Stimmung der Stücke eingegangen worden wäre. Dass M. ein sehr guter Sänger ist, ist jedoch sicher, vor allem der kurzzeitige klare Gesang auf dem letzten Stück des Albums "der schwarze Tod" klingt sehr ordentlich.

Abschliessend bleibt zu sagen, dass es an dieser Veröffentlichung bis auf ein paar Kleinigkeiten nichts zu meckern gibt. Beispielsweise die überflüssigen elektronischen Effekte bei "total Hate", jedoch stören diese das Hörvergnügen nicht sonderlich. Ratsam ist es trotzdem für alle potentiellen Käufer, sich vor Bezug dieser Scheibe auf der Bandhomepage die Beispielstücke anzuhören, um sicher zu gehen, dass man sich an der einzigartigen Black Metal Spielweise dieser Band nicht stört.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Christhunt Productions

Veröffentlichung

5/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal