Freud und Leid liegen oft nahe beieinander. Tendierte das Mort-Debüt "Godless Dominion" noch eindeutig in Richtung meiner Freude, so rutscht das neuste Werk "Denial Of Christ" gelegentlich in die leidlichen Regionen ab. Dies obwohl einige objektive Faktoren durchaus in gegenteilige Richtung hindeuten würden.

Zum einen ist nämlich die Klangqualität trotz der wenigen acht Spuren sehr ordentlich. Darüber hinaus sind die neuen Stücke noch einen Tick aggressiver und das Cover ausgefeilter. Geblieben ist der Stil: Roher und primitiver Black Metal mit einem jetzt etwas weniger schwermütigen Anstrich. Was allerdings eindeutig fehlt, ist ein Stück wie "Reign in Hate", welches durch Melancholie und tiefgründige Melodie klaffende Wunden zu reissen vermag. Die einzigen Nummern, die von der Stimmung her ansatzweise in eine ähnliche Richtung gehen, sind die abschliessenden "Proud Old Man" und "Rise of the Emperor". Hier zeigt Kvaltar auf eindrückliche Art und Weise, wie saubere Gitarren und fiesmelodische Klangfolgen unter die Haut gehen können. Ansonsten bleibt die Veröffentlichung zu monoton.

Leider ist durch das objektiv bessere Klanggewand etwas an Stimmung verloren gegangen, so dass sich "The Denial of Christ" irgendwo im Durchschnitt der Veröffentlichungswellen verliert. Bisweilen hat man auch den Eindruck, gewisse Stellen schon irgendwo sonst vernommen zu haben. Eigenständigkeit ist in diesem Genre wahrlich nicht mehr einfach umzusetzen. Wohlverstanden: So leicht verliert ein Mensch wie Kvaltar nicht seine musikalischen Fähigkeiten. Man darf also bei Gelegenheit ruhig einmal in "The Denial of Christ" hineinhören. Dennoch hat mir das Vorgängeralbum besser gefallen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Pestilence Records

Veröffentlichung

4/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal