Disparaged sind spätestens seit "Overlust" ein Aushängeschild für den schweizerischen Todesstahl. Doch so feinmaschig, überraschend und technisch überzeugend "Overlust" auch gewesen sein mag, anno 2006 bolzen Disparaged mit "Blood Source" noch einen obendrauf.

Wenn Heinz die Felle malträtiert und eine standhafte Brücke zwischen Groove und Double Bass Sperrfeuer baut, gibt es auch für die Klampfen kein Halten mehr. Schreiende Soli, raffiniert vorgetragen, Schnellfeuerwaffen in Form von Riffgewittern und Lenkwaffen der dritten Generation - so muss ein brutales Todesfeuerwerk klingen. Dazu gesellt sich Toms Donnergrunzer, der die Überwucht noch intensiviert und durch gelegentliche Schreieinlagen die gesangliche Seite zur Vollkommenheit abrundet.

Wenn sich der Vierer hinter die Mikrophone stellt und zu brettern beginnt, erwartet einem ein durchdachtes Songwriting, das sich durch ständige Steigerungsläufe innerhalb der Stücke immer wieder selber übertrifft. Dabei finden die Schweizer das exakt richtige Mass aus Überraschungsmomenten, Eingängigkeit und schierer Brutalität. Mittels gut integrierter Filmsamples, die mitunter recht witzig daher kommen, wird die Scheiblette schliesslich etwas aufgelockert. Der Lautstärkeregler kennt bei "Blood Source" definitiv nur eine Richtung: Lauter!

Aufgenommen wurde das neuste Machwerk von Ralph Beier. Am Mixer sass J.-F. Dagenais, welcher unter anderem schon bei Kataklysm, Malevolent Creation und Misery Index die Finger an den Reglern hatte. Alan Douches war schliesslich in den Westwestside Music Studios für das Mastering zuständig. Erwartungsgemäss waren diese Mannen ein Garant für granatigen Sound. Wenn ihr Malevolent Creation meets Slayer mögt, dann legt diese Scheibe ein und lasst euch erschlagen!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Twilight Vertrieb

Veröffentlichung

4/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal