Ganz ohne Schnörkel, wie es im Infoblatt des Labels steht, schaffen es auch die deutschen Thrasher nicht. Ein kurzes Intro leitet die Scheibe ein, welche aber dann dafür sogleich ordentlich losbrettert. Eine feste Stimme, welche irgendwo zwischen grunzen und keiffen liegt, begleitet die "Hände-in-die-höhe-streck-und-ordentlich-mitbang" Gitarrenriffs, die das ganze Aggressionspotenzial aus einem rausholen. Gegen Ende des Songs gibt es noch ein ordentliches Gitarrensolo, welches vom Schlagzeug genauso schön vorangetrieben wird, wie auch der Rest des Liedes. Damit währen wir auch bei dem, was für das Album einen grossen Teil ausmacht: Das Vorwärtstreiben des Drummers. Bis auf kleine, verspielte Einlagen und kurze, zähe Doppelbass Teile, schiebt einen das Schlagwerk immer weiter nach vorne.

In dieser Art sind fast alle Lieder aufgebaut. Sie machen einfach Spass, animieren zum mitsingen und mitbangen und sind live sicher das beste Material, was eine Band bieten kann. Von Langeweile kann eigentlich gar keine Rede sein. Und trotzdem bescheren uns Delirious noch eine Ballade. "My Friend" erinnert mich stark an alte Helloween und zwar speziell an die Balladen auf "Chameleon". Nicht nur der Klang der Akustikgitarren und die Art, wie sie gespielt werden, sondern auch der Cleangesang des Sängers ist Helloween nicht unähnlich. Anfangs dachte ich wirklich, dass da Michael Kiske mitsingt. Die Flüsterstimme im Refrain verleiht dem Lied noch die benötigte Atmosphäre um es zu einem meiner Lieblingssongs für ruhige Minuten zu machen. Auch das geile Gitarrensolo in der zweiten Hälfte will ich nicht unerwähnt lassen. Sehr schönes Lied, da muss ich der Band ein grosses Kompliment aussprechen.

Mit "In a gadda da vida" brachte die Band auch gleich die Coverversion eines Klassikers mit an Bord. Manche kennen das Lied wohl eher unter dem Namen "In the Garden of Eden". Das ist endlich mal ein wirklich gelungenes Cover.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Armageddon Music

Veröffentlichung

3/2006

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal