Mordlust, Todschlag, Qualen, Leid, Folter, Angst, Tod! Nacht, Kälte, Einsamkeit, Leere, Finsterniss, Hoffnungslosigkeit, Verdammnis! Wunden, Fleisch, Knochensplitter, Blut, Hass! Hoffnung, Glaube, Erlösung? Oder doch nur der kulturelle Zerfall?

Horaz und Vespasian heissen die beiden Individuen hinter Imperium Dekadenz. Geangelt wurde das Duo von Perverted Taste, welches kürzlich ihr offizielles Debüt Werk "...und die Welt ward kalt und leer" veröffentlichte. Was hat uns Imperium Dekadenz zu bieten? Rifflastiges, schleppendes und teilweise treibendes Schwarzmetall der alten, norwegischen Schule. Kalt, rau und grimmig, wie man es gerne hat, und doch vermögen die beiden Mannsbilder die Klangwelt mit ihren Eigenheiten zu gestalten! Ergreifende Zwischenspiele, erstellt mit Klavier und Akustikgitarre, machen die Platte noch düsterer, aber auch erhabener. Der typisch-kehlige Gesang und die unterstreichende Produktion vollenden die frostige Klangwelt und lassen einen durchwegs positiven Eindruck zurück. Musikalisch hat man also einiges zu bieten und zeigt sich ziemlich facettenreich. Auch bei mehrmaligem Hören bröckelt die Fassade nicht sofort ab, sprich: Es hat wirklich Fischfleisch an den Gräten.

Wo ist der Haken? Ja, es gibt einen. Der ist aber nicht bei den Klängen zu suchen. Mir sind die Texte ein Dorn im Auge, beziehungsweise im Ohr. Viele Reime sind zu gesucht und wirken sehr oberflächlich. Da wünsch ich mir wirklich etwas mehr Tiefe. Perverted Taste darf man trotzdem für den grossen Fang gratulieren. Und feilt Horaz noch an seinem lyrischen Schaffen, kann zukünftig Imperium Dekadenz nichts mehr stoppen. Bereits mit dem Debüt hebt sich die Band vom belanglosen Durchschnitt deutlich ab.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Perverted Taste

Veröffentlichung

3/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal