Also, wo sind sie, die Leute, die sich an der, für Metal komplett unpassenden, Stimme des Dimmu Borgir Gitarristen und an schrägen Keyboardklängen nicht satt hören können? Diese kommen hier nämlich voll auf ihre Kosten. Sie sollten sich nur an den fetten Death Metal Gitarren und dem tiefen Growlgesang nicht stören.

Für die meisten trifft aber wohl eher das zu, was auch ich mir denke. Der Death Metal Anteil in den Liedern wäre ja verdammt geil, auch wenn er hin und wieder etwas sehr progressiv klingt. Vor allem der Bassist spielt gerne schräge Linien rein, und auch die Gitarrenteile entsprechen nicht immer dem Metal Standard. Damit könnte ich aber immer noch leben, bzw. wäre das sogar richtig geil so. Aber wenn dann der theatralische Gesang, der teilweise auch noch mit Effekten extrem überladen wird, beginnt und das absolut schreckliche Keyboardgeklimper anfängt, dann rauben mir die Jungs aus Chile wirklich den letzten Nerv. Obwohl der Gesang zu den doomigeren Songs ja doch wieder ganz gut passt. Leider gibt es aber einen viel zu kleinen Doom Anteil und einen viel zu grossen Clean Gesang Anteil.

Lieder wie "51% Dead" haben absolutes Potential, zu den nervigsten 100 Stücken der Menschheitsgeschichte gewählt zu werden. Tja und obwohl ich mir keinen einzigen der Tracks noch einmal anhören würde, vergebe ich hier sieben Punkte. Warum mache ich das? Das ist schnell erklärt. Musikalisch haben die Jungs wirklich was drauf. Was das Spielen anbelangt, müssten sie sogar die volle Punktezahl bekommen. Es gibt jedoch immer wieder Leute, die meinen, dass eine Scheibe mit einer hohen Punktezahl automatisch top und mit einer niedrigen Punktezahl automatisch scheisse ist und vergessen dabei, dass sie zuerst die Kritik lesen sollten, um nicht auf etwas reinzufallen, was nur dem Geschmack des Rezensenten obliegt. Wer also auf solch schreckliche, musikalische Auswüchse steht, der sollte bei "Telluric Manifesto" unbedingt zugreifen. Ich für meinen Teil bin froh, dass ich es nicht mehr hören muss.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Aftermath Music

Veröffentlichung

3/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal