Wenn zwei Gitarristen in Schweden eine Band gründen, sich einen ausgezeichneten Sänger in die Band holen und anschliessend ihr Debut in den Fredman Studios einspielen, dann hört sich das schwer nach klingelnden Kassen an. Wenn dazu diese Band aber gleichzeitig auch noch hochwertige Musik spielt, so sind beide Seiten zufrieden, Label und Fans. Man kann bei solchen Bandgeschichten durchaus von einem "Erfolgsprinzip durch ideales Marketing" sprechen und Supreme Majesty Selbstverkauf vorwerfen. Aber so einfach ist das halt dann doch nicht, denn "Tales of a Tragic Kingdom" steht eben auch für eingängie, hochmelodische und dennoch in keinster Weise überkitschige Metalmusik.

Supreme Majesty ist eigentlich noch eine ganz junge Formation, wurde sie doch erst im Jahre 1999 von Chrille Andersson und Rille Svensson (wie bereits erwähnt, die beiden Gitarristen) ins Leben gerufen. Die Hinzunahme von Joakim Olsson (vocals) ist ein starker Gewinn für die Band, denn obwohl dieser über eine feste und elastische Stimme verfügt, "wandert er da nicht im Jammertal" sondern komplettiert "Tales of a Tragic Kingdom" mit einer warmen und ausdrucksstarken Stimme. Die Gitarrenleistungen von Chrille und Rille (kämen die Beiden aus Tschechien, würden sie wahrscheinlich Olek und Bolek heissen) sind natürlich unbestritten, wie es meistens bei schwedischen Acts der Fall ist, und wenn dann noch das Songwriting einem Album zehn recht gute Songs liefert, darf man mit dem Endresultat wirklich zufrieden sein. Lediglich der Refrain von "Not of this World" taumelt ein wenig zu nah an dieser epischen "buääh"-Grenze im Helloween-Stil (Drohbriefe bitte an die obenstehende Adresse) herum.

Eine feine und dennoch nicht überhörbare Nuance auf "Tales of a Tragic Kingdom" sind die noch nicht ganz verblassten respektive erhaltenenen Iron Maiden, Dio und Europe Einflüsse, welche zumindest Chrille und Rille als Referenz angeben, und diesen ist es wohl zu verdanken, dass das Album neben einem neumodischeren Epic Stil einen wohltuenden melodic Hardrock Einschlag der späten 80er Jahre aufweisen kann, was natürlich den tollen Effekt hat, dass man blutjunge Edguy und Stratovarious Hörer wie auch schon beinahe zu Staub zerfallene alt-Metal Fans damit ansprechen kann.

"Tales of a Tragic Kingdom" ist einer dieser Platten, welche man zwar wie alle anderen Scheiben auch nach der ersten Höreuphorie ins CD Regal stellt, aber dennoch gerne immer wieder mal hervorkramt, weil sie eben modern und zeitlos zugleich ist. Zwar fehlen den meisten Songs die ganz grossen Melodien im Refrain, und wirklich eigenständig hören sich die Schweden auch noch nicht an, aber gerade das klassische "Keeper of the Dead", das tempovariantenreiche "Towards The Northern" und das abschliessende, balladeske "Eye of the Storm" zeigen, dass bei Supreme Majesty eine Menge Potential vorhanden ist.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Massacre Records

Veröffentlichung

8/2001

Format

CD

Land

Genre

Metal