Wer sich fragt, was Pitbulls in der Kindertagesstätte verloren haben und wie das zu erwartende Massaker klingt, der höre und staune. Zunächst höre man sich vorliegendes, elf Stücke umfassendes Debut der Franzmänner an. Anschließend wird man wohl mit Stirnrunzeln staunend seine Anlage mustern, ob der ungewöhnlichen Klänge, die ihr just entwichen sind.

Das Quintett schafft es, auf "Lunatic" gekonnt Death und Thrash Metal mit jazzig anmutenden Klängen zu kombinieren. "Lunatic Factory" offenbart auf eindrucksvolle Art und Weise das Können jedes einzelnen Bandmitgliedes. Vor allem der Schlagzeuger versetzt einen immer wieder in Staunen. Unglaublich, wie präzise er die anspruchsvollen Kompositionen mit seinem Spiel zusammenhält. Doch das Repertoire der Pitbulls endet nicht bei thrashigem Death Jazz, wie in "Corrupt TV". In dem Hiddentrack, nach "In My Veins", wagt man sich gar in orientalische Soundsphären. Die klare Produktion veredelt die Scheibe und sorgt dafür, dass auch wirklich jedes Detail zur Geltung kommt.

Unter dem technischen Aspekt betrachtet ein Album, mit dem es der überwiegende Teil der Extrem Metal Zunft nicht aufnehmen kann. Ich muss allerdings ehrlich zugeben, mit dieser Art des hochtechnischen Gebolzes nicht viel anfangen zu können. Mir fehlt bei dieser Art Musik der direkte Zug zum Tor, der viel beschworene letzte Punch. Jedoch verlieren sich PITN nicht, wie so viele andere Bands dieser Spielart, in heilloser Konfusion. Letztlich ist "Lunatic" ein Album, das von allen Fans von Kapellen wie Meshuggah, späten Death oder Atheist sofort verhaftet werden sollte. Allen anderen Metallern sei zumindest sehr nahe gelegt das Teil bei Gelegenheit anzutesten. Die Band wird sicherlich ihren Weg auf den Olymp des technischen Death Metals gehen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Black Lotus

Veröffentlichung

3/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal