Es gibt Veröffentlichungen, bei deren Inohrenscheinnahme man hinsichtlich der Spielgeschwindigkeit nicht zwischen schnell, schneller und am schnellsten differenzieren kann, weil der gesamte Liedgutkomplex in halsbrecherischem Tempo geradezu aufopferungsvoll in Szene gesetzt wird. Sucht man nun nach einem Paradebeispiel hierfür, so wird man zukünftig nur schwerlich an "Terrorize Brutalize Sodomize" vorbeigreifen können. Die vier Schweden von Vomitory sind es, die mit dieser Songauswahl nun schon zum sechsten Mal auf die Langstrecke gehen und denen es beispiellos gelingt, den Albumtitel in Töne zu fassen.

Der Begriff "Death Metal aus Schweden" ist ein Garant für meisterliche Qualität - und das schon seit sich Truppen wie Dismember, Grave, Therion und At The Gates vor vielen Jahren aufmachten, der harten Musik eine härtere Schale zu verpassen. Von diesen Vorbildern ermutigt macht sich nun eine Band nach der anderen auf, die Tradition fortzusetzen und den Todesstahl schwedischer Machart mit stets wachsender Intensität um den Erdball zu jagen. Im Falle von Vomitory und "Terrorize Brutalize Sodomize" wagt man sich beinahe schon in die Zuviel-Des-Guten-Zone und bannt das äusserste mit elektronischen Instrumenten Kreierbare aufs Plastik. Durchweg Trommelfeuer von hinter der Schiessbude, zwei Gitarren die trotz tonnenschwerem Dauersprint nicht schlapp machen und eine Grunzstimme, die auch die letzten Kartoffeln aus dem dunklen Keller holt. Strukturell geht man bei den zehn Songs wenig Kompromisse ein und hält sich strikt an die Presslufthammer-Methode, den Dauerbeschuss nur durch schüchternste Gitarrenläufe etwas erträglicher zu machen. Beinahe unmöglich scheint es da, mitten in dieser musikalischen Götterdämmerung den einzelnen Kompositionen einen individuellen Anstrich zu verpassen, was den Schweden erstaunlicherweise aber souverän gelingt und das Album interessant und kurzweilig macht.

Was uns Vomitory da mit "Terrorize Brutalize Sodomize" ins Haus liefern ist ein packender, herrlich klischeetriefender Brocken Death Metal, wie er den Nagel nicht exakter auf den Kopf treffen könnte. Wer den Aggressionstransfer so vollendet zelebriert wie Vomitory, dem sollten weltweit alle Bühnen offen stehen. Starke Scheibe mit rotem Faden.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Metal Blade

Veröffentlichung

4/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal