Verdammt. So ein Brett hätte ich nicht erwartet. Damit ist die Sensation perfekt. Im Jahre 2002 fanden sich eine Hand voll musikbegeisterte Finnen zusammen, um - nach einem Six Feet Under Songtitel benannt - eben jenen zu huldigen. Damals fabrizierten Torture Killer noch eher durchschnittlichen, merklich von ihren bereits erwähnten Idolen beeinflussten, Death Metal nach traditioneller Florida Machart. Nun, zugegebenermassen hat sich daran noch immer nicht viel geändert, aber Torture Killer einfach als deren simples Konglomerat abzustempeln trotzte auch schon damals jeder Logik. Die Laufbahn dieser sehr jungen Band hat nun jedoch derart gigantische Ausmasse angenommen, wie man sie im Vornherein nicht erwarten konnte. Es gibt dermassen viele talentierte Bands weltweit, die sich grosszügig im Metier des groovigen Death Metals der Florida-Ikonen bedienen. Doch nur Torture Killer konnte das Glück zuteil werden, dass Grossmeister Chris Barnes sich ihrer annahm und nicht nur das komplette Album produzierte, sondern nun sogar als festes Mitglied involviert ist! Da ist es natürlich selbstverständlich, dass Herr Barnes auch das zusteuert, was er am besten kann, nämlich mit Leib und Seele sein Stimmorgan zu maltätrieren.

Eingeleitet wird "Swarm!" durch den gleichnamigen Titelsong, welcher auch ohne exzessive Vokalisierung hervorragend funktioniert. Gefolgt wird dieser von dem äusserst druckvollen Brecher "Forever Dead", der zum Ende hin sogar mit eindrucksvoller, majestätischer Erhabenheit zu begeistern weiss. Genau das ist auch der eigentliche Unterschied zu Six Feet Under, denn solche – in einen klaren und nicht zu modernen Sound verpackte - Melodien wären dort vollkommen Fehl am Platz. Dass man die auch schon vorher sehr präsenten Vergleiche der Presse mit "Swarm!" allerdings nicht aus der Welt räumen kann, dürfte eigentlich jedem klar sein. Dies liegt aber wohl auch nicht im Interesse der Band, denn manche Songs hätten von jedwedem Werk der amerikanischen Death Metal Legenden stammen können. Geschwindigkeitstechnisch spielt sich das Album vor allem im gehobenen Midtempo Bereich ab, was durch zahlreiche zähen und mahlenden Passagen ergänzt, den Songs nur zu Gute kommt und mit einer selten erlebten Intensität das Old School Massaker perfektioniert. Erwähnenswert wären vor diesem Hintergrund neben "Forever Dead" vor allem noch "Multiple Counts Of Murder", "Sadistic" sowie das brachiale "Heading Towards The Butchery". Eins haben dabei aber alle Songs gemein. Sie sind sehr simpel gestrickt (im positiven Sinne natürlich) und kommen immer auf den Punkt, ohne sich dabei in - gar nicht erst vorhande - technische Spielereien und vertracktes Gefrickel zu verfahren.

"Swarm!" ist ein wirklich hervorragendes Old School Death Metal Album geworden, welches echte Ohrwurmqualitäten bereithält und Torture Killer unter Garantie eine massive Fangemeinde aufbauen und festigen wird.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Metal Blade Records

Veröffentlichung

2/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal