Dies könnte auch Neptune betreffen, die mit "Acts of Supremacy" ihr bereits 2006 aufgenommenes Album gefühlte fünf Jahre zu spät auf den Markt bringen lassen. Die Italiener geben als Einflüsse bereitwillig die alten neuen Schwedendeather In Flames und Dark Tranquility an, wobei letzteres aufgrund der (seltenen) Keyboards besser passt. Neben der Frage, ob man überhaupt noch einen In Tranquility oder einen Dark Flames Klon braucht, ist natürlich auch speziell bei Truppen ohne eigenen Stil wichtig, besser zu sein, als der Rest.
Auf Neptune trifft das teilweise zu. Spielen können sie mal (oder der Produzent war sehr gut), auch aufeinander eingespielt scheinen sie zu sein. Umso interessanter ist es dann, wenn eine Band, die technisch was auf dem Kasten hat, aus eben diesem Leiergerät lediglich Tonika-Subdominante-Dominante Riffs zaubert. Die gehen dann zwar bereits beim ersten Durchlauf ins Ohr, sorgen aber im weiteren Verlauf für wenig Spannung. Auch klingen die einzelnen Stücke so ähnlich, dass ich bei "Black Monotlith Sunrise" wirklich nachschauen musste, ob ich nicht versehentlich die Shuffle Funktion des Discmans eingeschaltet hatte und mir statt des sechsten Tracks noch einmal "Stereogram of Convulsion" anhöhrte.
Beim Sound gibt es glücklicherweise nichts zu meckern, der ist wie es sich für diese Art Musik gehört angenehm druckvoll. Auch der Gesang ist passend abwechslungsreich und erinnert gelegentlich an Soilwork. Wer also kein Problem damit hat, dass Neptune überhaupt nichts eigenes auf die Beine stellen und unbedingt noch mehr Melodic Death Metal braucht, kann hier zuschlagen - wer schon mit den Alben genannter Gruppen genug hat, kann es getrost sein lassen. Gnädige 8 Punkte, weil die CD eigentlich nicht schlecht ist.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
|
Label |
Noisehead Records |
|
Veröffentlichung |
9/2008 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Death Metal |