Für mich jedenfalls ist Musik im Allgemeinen und Schwarzmetall im Speziellen weit mehr als nur nackte Tonkunst. Darüber kann man sich natürlich streiten, aber die Stellungnahme dieses mysteriösen Phantomeinmannprojektes wirkt eher lächerlich und ich weiss nicht, ob damit schlussendlich gar ein Eigentor erzielt wird? Nun wollen wir uns aber dem Wesentlichen widmen: Den klanglichen Tatsachen…
Erstaunlicherweise bleiben die erwarteten, Staubsaugergeräusch simulierenden Schrammelgitarren vorerst aus. Eine gemächlich gezupfte Akustikklampfe eröffnet den Silberling und wird später von einer verzerrten Stromgitarre abgelöst. Schlussendlich kommen noch die Felle ins Spiel. Meist befindet man sich in melancholischen und ruhigen Gefilden, nur ab und zu gibt es kurze Prügel-Intermezzi. Dasselbe Schema wird auch für die beiden folgenden Stücke benützt. Die intensiven Klangwellen verbreiten eine eher warme und ruhige, aber stets bekümmerte Atmosphäre. Die beinahe romantischen Melodien vermögen stellenweise zu begeistern, speziell die akustischen Stellen finde ich sehr gelungen. Kurz vor dem Ende durchbricht unerwarteterweise ein kurzer, hasserfüllter Aufschrei das sonst sehr homogene Klangebilde und zerreist es in tausend Stücke.
Ich hätte nicht gedacht, dass instrumentaler "Kuschel" Black Metal so gut funktionieren kann. Die Veröffentlichung darf durchaus als gelungen bezeichnet werden. Empfehlung an alle, die schöne, ruhige und atmosphärische Klänge mögen. Zu erstehen gibt es den Tonträger als Kassette oder CD’R inklusive Stellungnahme bei der Seite von Wäldliche Tonschmiede. Es soll die erste und zugleich letzte Veröffentlichung des unbekannten Protagonisten bleiben.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Wäldliche Tonschmiede |
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Veröffentlichung |
1/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |