Bei den ersten Takten dieses Einmann-Projekts kann einem schon einmal Angst und Bange werden. Elektronische Klänge im Black Metal Gewand bleiben einem auf der ganzen Scheibe treu, wie ein hässlicher, zugelaufener Köter. Nichtsdestotrotz kann man auf unerklärliche Weise auch solch ein Geschöpf ins Herz schliessen. So hat auch "Toward the Castle" etwas, das die objektiven Unzulänglichkeiten teilweise zu überschatten vermag.

Die Musik des Italieners spielt sich auf niedrigstem Tempo ab. Gewissermassen reiht sich eine Black Metal Ballade an die andere. Der helle, verzerrte Kreischgesang und die höllisch sägenden Gitarren, direkt über das Mischpult aufgenommen und mit einem Hauch grässlichster IC-Verzerrung versehen, lassen beim Genre jedoch keine Zweifel aufkommen. Wichtigstes Instrument bei Fear of Eternity ist das Keyboard. Unablässig wird geklimpert und mit Pseudo-Instrumenten Klangteppiche ausgebreitet. Eine künstlich anmutende Aufnahme, ein Takt, ein Tempo, kaum mehr Harmonien – Zutaten für eine wirklich ungeniessbare Hörsession. Schaltet man aber den inneren Analyser ab und lässt die Musik und nicht die einzelnen Klänge auf sich wirken, wird man zu leicht melancholischem Träumen und Nachdenken eingeladen. Das Geschehen ist nicht so charakterlos wie zu Beginn vermutet und aller Lächerlichkeiten bezüglich Liedertitel und kitschiger Töne zum Trotz stellt sich eine gewisse Behaglichkeit beim Hören ein.

"Toward the Castle" ist kaum etwas für eingefleischte Black Metaller und noch weniger für alle anderen. Wieso kann ich dann eine gewisse Sympathie nicht verleugnen? Keine Fragen, keine Antworten – anhören.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Moribund Records

Veröffentlichung

12/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal