Wojczech ist - entgegen eventueller Annahmen aufgrund des Bandnamens - eine deutsche Band, welche mittlerweile schon seit 1995 existiert. Allerdings dürfte dieser Name wohl nur Szenekennern bekannt sein, denn man war in der bereits zehnjährigen Bandgeschichte zwar hochaktiv, doch erst jetzt liegt mit "Sedimente" das Debütalbum vor. Schnell macht sich der Eindruck breit, man habe sich in dieser Zeit gar nicht in Deutschland aufgehalten. Vielmehr war man wohl damit beschäftigt, den nächsten internationalen und vor allem aussergewöhnlichen Austragungsort für einen der mittlerweile über 500 (!!!) Gigs aufzutreiben. Es wurden schon Shows auf über drei Kontinenten absolviert, darunter Auftritte in Peru, Brasilien, Thailand, Singapur, Indonesien, sowie Mittel- und Osteuropa.

Entsprechend exotisch gestaltet sich auch das leider viel zu kurz geratene Album. Wojczech sind irgendwie anders als das Gross der Grindcore Szene. Die elf Songs sind sehr abwechslungsreich und teilweise auch überraschend melodisch, was für eine solche Band relativ ungewöhnlich ist. Dabei wird oft mit dem Tempo variiert, was dem Ganzen zusätzlich einen eigenständigen Charakter verleiht, da nur wenige dermassen geschickt agieren können. Ein weiterer Aspekt sind die zweistimmigen Vocals, die mit einem beeindruckenden Zusammenspiel aufwarten. Einige Paradebeispiele dafür sind der Opener "Krebskult", sowie "Macht der Beseelten". Einzig der Sound ist etwas störend, da alles zu 'holprig' und manchmal auch etwas unzusammenhängend klingt. Eigentlich ziemlich unverständlich, wenn man in einem Studio (Spiderhouse) aufnimmt, wo bereits Kreator, Voivod, Sodom, sowie Pestilence zu Gange waren.

"Sedimente" ist ein sehr eigenständiges Grind Album, welches viele Stärken aufweist. Allerdings werden sich die Geister wohl daran scheiden. Es sind so viele verschiedene Aspekte in "Sedimente" vereint, dass nicht jedem alles zusagen wird. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass man sich im Hause Wojczech einfach nur nicht so recht festlegen möchte. Von daher ist "Sedimente" das ideale Album für den 'open-minded' Extrem-Musikliebhaber, der sich bis dato noch nicht mit dem Grindcore Genre anfreunden konnte.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Selfmadegod Records

Veröffentlichung

12/2005

Format

CD

Land

Genre

Grindcore