Man kennt das Problem von Green Carnation, an welche das Gehörte hin und wieder erinnert: Zwischen erhabenen Passagen schleichen sich zähe Längen ein, die mitunter mächtig an den Nerven zehren. Es erstaunt doch, dass eine Band mit einem feinen Gespür für Details und atmosphärische Dichte teilweise dermassen biedere Riffs zum Besten gibt. Manchmal kriegt man vor lauter Gähnen den Mund nicht mehr zu. Natürlich ist es auch ein kühnes Unterfangen in den Gewässern von Soilwork und Konsorten fischen zu wollen, denn die Schweden haben den modernen Melodic Death / Thrash Metal mit Hitpotential schon ziemlich perfektioniert. Ich möchte Chain Collector nicht Unrecht tun, aber mich langweilen diese ultramelodiösen Gitarren schnell.
Weder spiel- noch produktionstechnisch gibt es an dieser Veröffentlichung viel auszusetzen. Auch die Abwechslung kommt nicht zu kurz. Klargesang und ruhigere Parts werden immer wieder eingestreut. Man kennt diese Art des Wechselspiels ja bestens vom Vorbild. Leider sind die ergreifenden Momente einfach zu selten und gehen in der vorherrschenden Belanglosigkeit unter. Völlig uninspirierte Uff-ta-uff-ta-Takte, brave Melodien und harmlose Gitarrensoli wirken eher ermüdend als aufputschend.
Wer Soilwork und Green Carnation mag, soll "The Masquerade" einmal antesten. Vielleicht kommt er / sie zu einem ganz anderen Urteil. Ich bin mit dem Genannten bestens bedient und brauche diesen Scherben nicht wirklich.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Massacre Records |
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Veröffentlichung |
12/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |