Klangen Reverence anno 2004 noch nach Burzum mit seichterem Stimmwerk, so erwartet den Hörer ein Jahr darauf eine doch etwas merkwürdige Entwicklung, die zwar wunderbar gewagt erscheint, auf Dauer aber nicht zünden kann. Musikalisch bewegen die Franzosen I.Luciferia und Aym sich in progressiv anmutenden Schwarzmetall-Sphären. Spielerisch befindet man sich hier im mittleren Tempo, während die Double-Bass vehement und hintergründig knüppelt.

Burzum ist hier definitiv herauszuhören, wobei von Einflüssen die Rede sein muss, nicht aber von Kopie, da doch sehr eigenständig vorgegangen wird. Die Gitarren werden leider zu sehr versklavt und verschwinden nahezu in dem recht matschigen, kühlen Klanggewand. Was dem Fan der atmosphärischen Musik hier geboten wird weckt Interesse, besonders während der ersten Hörvorgänge. Reverence entzünden eine Flamme, die ob der chaotischen Struktur des über Deadsun Records erschienenen Albums flackert und den Kampf gegen die ungestüme Böhe letztendlich doch verliert und erlischt. Bedauerlich, wo doch gerade im Bereich des progressiv-modernen Black Metal noch viel zu tun ist, um die Richtung – der hochwertigen Musik entsprechend – zu etablieren.

Man kann den beiden Franzosen jedoch keinen Vorwurf machen, wo es doch nicht sonderlich leicht fällt, Titel mit Überlänge durchgehend interessant zu gestalten und dem Fan über längere Zeit hinweg mit progressiven Klängen bei Laune zu halten. Empfehlenswert ist das Ergebnis zwar nicht, dennoch kann der experimentierfreudige Düster-Stähler durchaus mal ein Ohr riskieren.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Deadsun Records

Veröffentlichung

11/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal