Hier ist das zweite Album, das im Fahrtwind von "In Disgust We Trust" wiederveröffentlicht wurde. Ursprünglich kam die Platte 2003, ein Jahr nach dem Debüt, auf den Markt. Damals noch über das heute Flöten gegangene Label Rage of Achilles. Zwischen "Mistress" und "II: The Chronovisor” hat sich einiges getan. Die Klangwelt steckt noch einige Zentimeter tiefer im Schlamm als dies noch beim Erstlingswerk der Fall war. Die fiesen Attacken wurden im Gegenzug zurückgeschraubt. Die Necronauten wendeten, taktisch klug, vermehrt Zermürbungstricks an, um sich den Zugang zu den Hirnwindungen zu erspielen. Auch qualitätsmässig und musikalisch gab es Fortschritte. Insgesamt ist der Zweitling ausgereifter und auch abwechslungsreicher - pendelt beispielsweise die Lieddauer zwischen zwei und dreizehn Minuten.

Irgendwie macht es schon stutzig, wenn bereits nach zwei Jahren ein Album neu aufgelegt wird. Wie auch immer, genau wie beim Debüt wurden zwei Extrastücke mit drauf gepackt. Zum einen eine grottige Version von Dark Throne’s "In the Shadow of the Horns" und "Like Broken Glas" wurde den ungekrönten Sludge Metal Königen Crowbar aus N.O.L.A. gehuldigt. Mistress blieb diesmal deutlich näher beim Original als bei Metallica oder Tom Waits Stück. Ich glaube, das Birminghamer Quintett scheint nicht gerade das glücklichste Händchen in Sachen Coverversionen zu haben.

Wie auch beim der ersten der beiden Wiederveröffentlichungen stellt sich die Frage, ob diese für ältere Fans interessant ist. Hörer, welche erst seit "In Disgust We Trust" die Band kennen, sollten zumindest einmal reinhören.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Earache Records

Veröffentlichung

11/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal