Eternal Oath scheinen in ihrer bisherigen Karriere einige Pechsträhnen erlebt zu haben. Mehrere Labelwechsel, verzögerte Veröffentlichungen, geplatzte Touren etc. Vielleicht erklärt dies, warum man trotz vier Alben von den Jungs bisher kaum Notiz genommen hat. "Wither" wird daran wohl kaum etwas ändern, denn für mich klingt diese Scheibe zu sehr nach den Helden der Neunziger.
Das Niveau ist zwar durchwegs hoch und die Produktion einwandfrei, aber mir wollen die übermächtigen Paradise Lost (zu ihren besten Zeiten versteht sich) einfach zu keinem Zeitpunkt aus dem Kopf gehen. "Wither" wäre eigentlich voll gestopft mit grossen Gefühlen und bewegenden Momenten, bei mir löst das Werk aber vor allem eines aus: Mich packt die Lust, mir die alten Paradise Lost-Klassiker reinzupfeifen und die ganze Nacht bei Kerzenschein literweise Rotwein zu saufen. Oder so ähnlich... Wenn ich aber versuche davon mal abzusehen, dann bleibt ein starkes Album ohne wirkliche Schwächen. Mit scheinbarer Leichtigkeit kreieren Eternal Oath emotionale Kompositionen, die allesamt wahlweise melancholisch oder hymnisch, keinesfalls aber weichgespült daherkommen. Die massiven Gitarrenwände gehen unter den allgegenwärtigen Keys nicht unter und der mehrheitlich gegrunzte Death Metal-Gesang lässt keine Wünsche offen. Was "Wither" auch auszeichnet: Dies ist eine Fredman-Produktion. Da muss man keine Fragen mehr stellen. Fett!
Oje, wäre diese Scheibe doch ein paar Jährchen früher erschienen, Eternal Oath hätten bestimmt etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen. Ich empfehle allen Freunden des gepflegten Gothic Metal mit Death Metal-Gesang sich diese Band zu merken, denn wenn man sich mit den häufigen Paradise Lost-Anleihen anfreunden kann ohne gleich die Sehnsucht nach diesen zu verspüren, sind Eternal Oath ein Garant für Gänsehaut. Mir gelingt es nicht ganz.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Black Lodge |
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Veröffentlichung |
6/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |