In erster Linie lassen aber die thrashigen Vorbilder mächtig grüssen. Vor allem Slayers etwas neuere Werke sind wohl als Haupteinfluss zu nennen. Mit "1919" legen die Mannen gleich los, als hätten sie die amerikanischen Könige zum Frühstück verspiesen, um mit "Kaiserhof" ihren Anspruch auf den Thron geltend zu machen. Frickelsoli, Stakkatoriffs, Uff-ta-uff-ta-Rhythmen und der eindringliche Gesang sind der Stoff, aus dem des Thrashers Träume sind. Kayser haben aber noch mehr zu bieten. Doomige Passagen mit viel Stoner Rock-Flair lassen Erinnerungen an Spices frühere Formation aufkommen, was aber wesentlich an dessen Gesangesorgan liegen dürfte. Diese gelungene Kombination lässt Kayser auch nicht als Klon dastehen, sondern als genügend eigenständige Truppe. Natürlich findet man auf "Kaiserhof" keine wirkliche Innovation, aber diese ist auch nicht gefragt. Wer zu den massiven, schneidigen Riffs headbangend durch das Wohnzimmer stolpert, fragt sich kaum, ob das Gehörte nun originell sei. Erwähnenswert ist ausserdem das Gespür der Schweden für mitreissende Melodien und eingängige Refrains, die definitiv Mitgröhl-Charakter haben!
Obwohl mich dieses Werk emotional nicht sonderlich berührt, bin ich doch sehr angetan von dessen Energie und der makellosen Umsetzung. Die Scheibe wurde einwandfrei und natürlich produziert. Ein Partyalbum ohne Schwächen. Thrasher, die sich "Kaiserhof" entgehen lassen, haben eine der besten diesjährigen Veröffentlichungen in diesem Genre verpasst. Ich darf jetzt meine Mähne entfilzen, denn diese kann man bei solchen Krachern kaum ungeschüttelt lassen.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Scarlet Records |
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Veröffentlichung |
10/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Thrash Metal |