Elektronisches Piano und Frauengesang sind ebenso tabu wie satanistische oder keltische Texte. Graupel reduziert sich auf das Wesentliche: Schwarzmetall! Jede der zehn rauen und kohlrabenschwarzen Nummern steht für sich alleine und trotzdem wirkt das Debüt homogen. Nur das zehnminütige, zähflüssige-epische "Requies Filii" hebt sich vom restlichen Liedgut ein wenig ab und ist Zingultus (Nagelfar) verstorbenem Sohn gewidmet. Ein roher, dunkler Diamant! Es lohnt sich auch bei den neun restlichen Nummern, sich etwas tiefer mit dem Geschrei auseinander zu setzen.
Beim Abmischen wurden die Instrumente mit einer Extraportion Hall versehen, die nötige Transparenz geht dabei aber nicht verloren. Die kompromisslosen Riffs sind durchwegs nordisch, dissonant und kalt, der Schlagzeuger vermag Akzente zu setzen. Der Klang ist im Allgemeinen ziemlich dumpf, die Produktion ist knapper Untergrund-Standart.
Graupel haben den richtigen Weg gefunden, den alten Tagen Tribut zu zollen. Dass die Aachener damit keinen Innovativitäts-Preis gewinnen, ist sowieso klar. Gehört in den CD-Ständer jedes Puristen, alle anderen sollten erst ein Ohr riskieren. Eine auf 287 Einheiten limitierte Vinylscheibe erscheint über Deviant Records.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Cold Dimesions |
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Veröffentlichung |
10/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |