Während Eisregen sich irgendwo zwischen Gothic Rock und Black Metal bewegen, setzen Eisblut deutlich mehr auf sauber produziertes Todesblei, das teils grindig, teils melodisch gefärbt daherkommt und mich doch etwas überrascht, da ich den Herren solche Kompositionen ehrlich gesagt nicht zugetraut hätte. Man beschränkt sich aber keinesfalls nur auf einen Stil und lässt ebenso Gothic- und vereinzelte Black Metal-Elemente einfliessen. Mit unsäglichen Violinenklängen muss man sich beim "Schlachtwerk" nicht herumquälen. Instrumental befindet sich das Quintett somit auf dem richtigen Weg. Roths Gesang weist die deutlichsten Parallelen zu Eisregen auf und ist entsprechend gewöhnungsbedürftig. Ich werde mich wohl kaum jemals mit dem dünnen Gekeife anfreunden können. Immerhin geht Roth variabel zu Werke und versucht sich auch häufig am Klargesang. Dieser wirkt aber leider auch etwas flach und langweilt schnell. Die erwartungsgemäss makabren Texte sind teilweise recht unterhaltsam, erreichen das Niveau einiger Eisregen-Texte aber nicht. Am Überzeugendsten sind Eisblut in den melodischeren, eingängigen Parts, denn da entfachen die morbiden Texte ihre ganze Wirkung und es entsteht tatsächlich die kranke Atmosphäre, die Eisblut anstreben. Leider sind die starken Momente etwas rar gesät.
Ich glaube kaum, dass Eisblut mit "Schlachtwerk" im grossen Stil Fans gewinnen werden, die nicht schon Eisregen mochten, denn trotz der etwas anderen musikalischen Ausrichtung trägt das Gebotene insgesamt doch eine ähnliche Handschrift. Interessant ist dieser Scherben also vor allem für Eisregen-Jünger, allen anderen, die sich angesprochen fühlen, würde ich ein Probehören empfehlen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Massacre Records |
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Veröffentlichung |
10/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |