Ihr Erstlingswerk "A Celebration of Guilt" hat in den Staaten bereits Lobeshymnen geerntet. Gelingt ihnen der Durchbruch auch im "alten" Europa? Die Fähigkeiten und das Werkzeug dazu haben sie: Roboterartige Präzision, in virtuosen Gitarrenläufen gerne zur Schau gestellt; Groove, der auch morgens um drei noch Headbang Laune macht; dazu den satten, komprimierten Sound, der einen förmlich aus den Lautsprechern anspringt. Neben diesen amerikanischen Tugenden beherrschen Arsis aber auch einige skandinavische. Gekonnt streuen sie gefühlvolle, stimmige Melodien ein, die leider zu selten auftauchen und nicht immer zu den unausgefeilten Führungsriffs passen. Besonders gefällt mir aber der Kreischgesang, rau und kernig, der mich unweigerlich an die neuen Sachen von Satyricon erinnert. Wäre er nicht ganz so trocken, fast schon klinisch ausgefallen, was leicht mit einem kleinen Dreh am Hallregler zu vermeiden gewesen wäre, überzeugte er mich restlos. Soundtechnische Mängel offenbaren sich auch beim Schlagzeug, dessen Basstrommel und Toms durch künstliche und körperlose Trigger ersetzt wurden. Insgesamt bewegen wir uns aber auf sehr hohem Niveau; und wenn sich die Rhythmussektion mit Hochgeschwindigkeit ins Zeug legt, bleibt sicher kein Auge trocken.
Arsis haben zweifellos den richtigen Weg eingeschlagen. Abgesehen von den vielen ausdrucksschwachen Leads punktet die Band mit abwechslungsreichen, mitreissenden Teilen und einem stimmigen Gesamtkonzept. "A Celebration of Guilt" ist eine wirklich erfrischende Bereicherung aus dem Land der bisher eher begrenzten Möglichkeiten.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Earache Records |
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Veröffentlichung |
8/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Metal |