Was steckt wohl hinter einer Band, die sich Blackened nennt und auf dem Cover ein fast kitschige Ritterzeichnung hat und dann auch noch Metallica als Haupteinflussband angeben? Ob das für einen gründlichen Zeriss schon reicht? Auf keinen Fall! Denn Blackened liefern mit ihrem Debut ein gutes Stück Heavy Metal mit einer Portion Speed Metal und hauffenweise verträumte Melodien. Dazu ein bisschen Heroismus und ein durchaus massentaugliches Metalalbum ist fertig! Klar, wer sich nur mit Black- und Death Metal abfinden kann, wird rockige Songs wie den Titeltrack "Revenge be mine" nicht mögen. Aber die klassischen Heavy Riffs sind mir sehr sympathisch und auch die gesungene, leicht kratzende Stimme von Herrn M. Schwanz verleiht den Songs eine angenehme Stimmung, welche durch die zahlreichen Soli noch unterstrichen wird.

Zwischendurch bringen balladeske Songs wie "Where Eagles Fly", der zu Beginn fast genau nach Guns n' Roses tönt, die nötige Abwechslung. Bei diesem Song fehlen dann auch die rauhen Elemente in der Stimme und es sind dezente Keyboards zu hören. Auch das letzte Lied "Black Rose" ist sehr ruhig und tönt akkustisch. Daneben tun Mitbanghymnen im Stile von "Broken Eyes" sehr gut, denn zu viel Ruhe ist darf nicht sein. Ein starkes Solo jagt das andere. Doch dies verhindert natürlich, dass das Tempo einmal schneller wird und aus dem Midtempobereich ausbricht. Dafür bleibt es immer schön Heavy.

Schon fast Bonanza mässig und sirenenhaft tönt die Leadgitarre bei "One Man's Hell". Nachdem es mit einem Marsch begonnen hat, wird es kürzere Zeit für Blackened-Verhältnisse recht schnell und thrashig. Später werden mehrere Stimmen übereinandergelegt, was mir von der Idee her gefällt, jedoch scheint mein Ohr die Rhythmik teilweise nicht mehr erkennen zu können. Dafür ist der Refrain sehr einprägsam.

Auch beim eher härteren Song "Insanity Reigns" gibt es übereinandergelegte Stimmen. Und auch hier ist nur die Idee gut. Es tönt eher so, als ob die eine Stimme der anderen ins Konzept Singen würde, anstat, dass sie sich ergänzen könnten. Schade eigentlich, denn gerade durch solche Elemente könnte man etwas mehr Eigenständigkeit hineinbringen. Gelungen hingegen ist die Produktion, die sich über dem Durchschnitt hält. Wie die CD Produziert wurde, kann man übrigens sehen, wenn man die CD in den PC schiebt: Blackened haben eine Multimedia CD gemacht! Hier kann man alle Lyrics viele Pics und eben ein längeres Amateurvideo sehen, auf welchem gezeigt wird, wie "Revenge be mine" vom ersten Akkord bis zur letzten Gesangspassage zusammengebaut wurde. Eine coole Sache, dieser Multimediateil, obwohl sich das Video etwas in die Länge zieht.

 

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

 

Eigenproduktion

Veröffentlichung

 

2/2002

Format

 

CD

Land

   

Genre

 

Metal