Hoppla, diese Kapelle meint es ernst! Nicht nur die aufwendige Gestaltung des Digipacks verzückt, Aggreah und seine Mannen haben auch sonst weder Mühe noch Kosten gespart. So liess man den Klang des ersten Albums in den Finnvox Studios im verschneiten Helsinki von Mika Jussila vergolden. Hut ab für eine Band, die in Eigenregie eine solch hohe Klang- und Produktionsqualität erreicht.

Die Band-Galeone segelt in Gewässern wie Cradle of Filth oder Dimmu Borgir. Lyfthrasyr haben in dieser See ihr eigenständiges Territorium erobert, ohne in die Hoheitsgewässer von den bereits erwähnten Bands einzudringen. Der Steuermann führt seinen Dreimaster gekonnt durch Sturm und hohe Wellen, versteht es aber auch das Schiff sanft auf geglätteten Wogen treiben zu lassen. Die meist überdurchschnittlich langen Nummern leben von den stimmungsvollen Wechseln zwischen Klavier- und E-Piano-Passagen mit schwarzmetallischer Raserei. Das Karlsruher Trio ist aber keinesfalls eine Trauerweide-Band, vielmehr hat die Kapelle den goldenen Schnitt aus diabolischer Aggression, mystischer Atmosphäre und himmlischen Melodien getroffen.

Eine Band weitab von schwarzmetallischen Trends oder Klischees, Lyfthrasyr verschliesst sich aber auch nicht vor modernen Einflüssen. Auch wenn man natürlich weder musikalisch noch technisch auf der Höhe von genreähnlichen, längst etablierten Bands befindet, ist man auf bestem Wege, sich einen guten Namen zu erspielen. Ein Label sollte jedenfalls nicht mehr lange auf sich warten lassen…

Falls man beim Plattenhändler des Vertrauens vergeblich unter L wühlt, kann man die CD direkt bei der bandeigenen Internetseite bestellen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

7/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal