Gut, zugegebenermassen erfindet man das Rad nicht neu, aber wer erwartet dies schon? Bei geschätzen 4.376.264 BM-Formationen bleibt nicht viel Platz für Neues. Doch auf "Zorny Maroz" werden rein metaphorisch zwei Juwelen des Genres zusammengebracht - "Hvis Lyset Tar Oss" und "Weltanschauung" (stimmlich). Durch die erstaunlicherweise ziemlich gute Produktion hat man jedoch nicht das Gefühl, einem blossen Plagiat ausgesetzt zu sein. Die Lieder sind dementsprechend sehr ausladend komponiert, trotzdem wird zugunsten einer nahezu hypnotischen Atmosphäre auf grosse Abwechlung verzichtet. Die (positiv!) monotonen Riffs werden dabei grösstenteils von melancholischen Tastenklängen unterlegt, was ein sehr stimmiges Gesamtklangbild ergibt. Während andere Bands ihre Lieder mit Texten zukleistern, spricht die Musik hier auch oftmals über lange Strecken einfach nur für sich. Die Stimme fügt sich darin gut ein, hält sich aber nicht unbedingt an eine bestimmte Rhythmik und ist eigentlich ein bisschen losgelöst davon. Genau hier kommt dann der nötige Schuss Abwechslung ins Spiel, der das Ganze nicht zu fad wirken lässt.
Notorische Meckerer werden natürlich die Nähe zu benannten Gruppen wieder gross ankreiden, aber ich denke, wenn man sucht, findet man bei jeder Platte was Negatives - und sei es noch so klein. Anhänger der alten Schule kritisieren die gute Produktion, Anhänger der neuen meckern über das Monotone und die moderate Geschwindigkeit - wozu man sich nun zählt, bleibe einem freilich selbst überlassen.
Wer dieser Verbohrtheit jedoch nicht hörig ist, der kann sich auf ein geniales Stück osteuropäischen Black Metals freuen, legt die Platte an einem passenden Herbstnachmittag in die Anlage und geniesst 41 Minuten dichtester Atmosphäre. Punkt, fertig aus!
Albuminfo
Punkte |
5/5 |
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Label |
Stygian Crypt Productions |
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Veröffentlichung |
11/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |