Hui, da sind sie ja schon wieder, die italienischen Thrasher mit dem Blackmetalkreischkopf Flegias als Sänger! Necrodeath wurden ursprünglich im Jahre 1984 gegründet und brachten zwei Alben heraus ("Into the Macabre", veröffentlicht 1987 und "Fragments of Insanity", veröffentlicht 1989). Danach wurde es rund zehn Jahre still um die Band. Anno 2000 taten sich Peso (drums) und Claudio (guitars) wieder zusammen, um mit den Neuzugängen Flegias und John (bass) einen Neustart zu wagen. "Mater of All Evil" hatte die Comeback Scheibe geheissen - unbändig, frisch und voller Energie war sie gewesen. Necrodeath besassen in ihrer frühen Thrashzeit natürlich nie den Status wie andere, grosse Bands, die sich jetzt gerade wieder reformieren oder immer noch aktiv sind. Somit war es mit grossen Sprüchen bei "Mater of All Evil" nicht getan gewesen. Von Necrodeath wurden handfeste Taten gefordert, und die Italiener überraschten mit einem echten Zerstöreralbum.

"Black as Pitch" wurde wie schon der Vorgänger in den Underground Studios in Schweden (auch Carnal Forge, Terror 2000) unter der Leitung von Pelle Saether eingetrümmert. Gute Wahl, denn schon "Mater of All Evil" konnte mit einem richtig schön schreddernden Thrashsound aufwarten.

Necrodeath spielen auch auf der aktuellen CD ihre Stärken voll aus. Wuchtiger Gitarrensound, treibendes Schlagzeug und "Deibel"-stimmchen treffen auf derbes Thrashgebolze, knackige Grooveattacken und auflockernde Midtempoverschnaufpausen. Die Abstände zwischen den Songs sind sehr kurz (das ist noch untertrieben, die Unterbrüche dauern etwa eine Sekunde), und so hat man das Gefühl, praktisch ohne Übergang von einem Thrashhurricane in den nächsten zu geraten. Von einer jahrelangen Abwesenheit Necrodeath's war schon bei "Mater of All Evil" nichts zu spüren gewesen, und bei "Black as Pitch" ist das genau gleich.

"Red as Blood", der Opener, versorgt den Hörer mit einem "gnädigen" Tempomix, der sich relativ oft im mittleren Geschwindigkeitsbereich aufhält. Ein "Aufwärmer" sozusagen, auch wenn Necrodeath hier schon zeigen, dass sie dem Teufel ein Ohr abthrashen können, wenn sie wollen, was sie auch postwendend bei "Riot of Stars" beweisen. Wer allerdings "Sacrifice 2K1" ohne abgerissenen Kopf übersteht, der hat wirklich eine Leistung vollbracht, denn dieser Track trampelt mit seinem Trommelfeuer und der wahnwitzigen Geschwindigkeit alles nieder (jedenfalls bis zum Zwischenpart, der sich dann fast schon dezent gibt). Das folgende "Process of Violation" zeigt Necrodeath wieder von einer bewusst groovigen Seite, einer Variante, der die Italiener auf "Black as Pitch" mehr Freiraum als auf dem Vorgänger geben. Doch man muss ehrlich sein. Das ist ganz bestimmt nicht die Stärke von Necrodeath. Es sind die Vollgas-Bedienungen, welche einen bei dieser Truppe frohlocken lassen. Neben dem erwähnten und unbedingt empfohlenen "Scarifice 2K1" seien zudem "Killing Time" und "Saviors of Hate" zur näheren Prüfung genannt.

Müsste man sich jetzt aber direkt zwischen "Mater of All Evil" und "Black as Pitch" entscheiden, ginge die Empfehlung wahrscheinlich an das Comeback Album, denn darauf waren halt einfach die stärkeren Songs vertreten. Dennoch - beide Platten verdienen es, angetestet zu werden.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Scarlet Records

Veröffentlichung

10/2001

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal