Hier vor mir liegt jedoch nicht das Original-Tape, welches schon lange nicht mehr produziert wird, sondern die 2005er Neuauflage. Acht Jahre und fünf Veröffentlichungen liegen demzufolge zwischen der ersten Erscheinung und der Reinkarnation.
Bereits das sehr schöne schwarz-weiss Cover weiss vorzüglich zu gefallen und ebenso verhält es sich auch mit dem Inhalt. Da alle Stücke re-mastered wurden, erhält der Käufer einen recht annehmlichen Klang, welcher jedoch trotzdem stark an den Black Metal der frühen Neunziger erinnert. Aufgepeppt wird diese kalte, raue Musik durch den Einsatz von folkloristischen Instrumenten, die für Skyforger zu einem wichtigen Element in ihrer weiteren Bandgeschichte werden sollten und schon hier sehr gut ins Gesamtkonzept integriert wurden.
Einziger Kritikpunkt ist die erbärmlich klingende Stimme, bei welcher man schnell den Eindruck gewinnen könnte, dass sie nichts anderes sei als eine der allseits bekannten synthetischen Computerstimmen, die mehr an Roboter als an Menschen erinnern. Hört man jedoch mit einem Ohr darüber hinweg, so erkennt man sofort, dass Skyforger mit Titeln wie "Night Of The Winter Solstice" oder "Semigalls’ Warchant" schon damals verdammt heiße Eisen im Feuer hatten.
Als Zugabe für diese Wiederveröffentlichung wurde zudem gleich noch eine exklusive EP mit draufgepackt, die auf den Namen "Asinslauks" hört. Bestehend aus drei richtigen Liedern und einem als Outro gedachten Instrumentalstück kann der geneigte Zuhörer hier einen Zeitsprung machen und die Jungs hören, wie sie jetzt klingen.
Besonders auffällig an der Entwicklung ist der Rückgang der Rauheit des Black Metals zugunsten einer saubereren Produktion und die Zunahme von deutlich mehr Death und Thrash Einflüssen. Dass dabei nicht auf die gewohnten Folk-Klänge verzichtet wurde, zeigt, dass man trotzdem zu seinen Wurzeln steht. Insgesamt gefallen mir Skyforger auch mit ihren neuen Sachen sehr gut, gleichwohl die eisige Kälte damaliger Zeiten einwenig verschwunden ist.
Für Fans, denen noch das erste Demo fehlt, Anhängern schwarzmetallisch angehauchten Pagan Metals, für die der Gesang nicht das wichtigste ist und für Freunde von nostalgischem Metal Sound spreche ich an dieser Stelle eine echte Kaufempfehlung aus. Für alle anderen, welche damit nicht viel am Hut haben, ist Vorhören Pflicht, damit die gute Scheibe nicht unnötigerweise im heimischen CD-Regal zum Waisen wird.
Albuminfo
Punkte |
0/5 |
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Label |
Folter Records |
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Veröffentlichung |
6/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Pagan Metal |