Wie kann die Langeweile vertrieben werden? Eine Möglichkeit wäre, eine Packung Reis auszuschütten, um anschliessend die Körner zu zählen. Oder vielleicht etwas kreativer: Den alten, verknautschten Teddy-Bären scheren. Wenn das noch immer nicht die gewünschte Wirkung bringt, könnte man wohltätigen Zwecken nachgehen und für betagte Frauen den Einkauf erledigen oder wie wäre es mit der Gründung einer Grindcore Band? Für letzteres haben sich vier verrückte Japaner aus Osakan im Jahre 1996 entschieden.

Ursprünglich erschien diese EP bereits 2000 über Farewell/Plastic Bomb. Damals aber nur auf Vinyl. Es handelt sich hiermit um eine Wiederveröffentlichung, erstmals auf CD und mit Bonusliedern bestückt.

Die Japanischen Kamikaze-Piloten starten nach kurzem akustischen Einspiel mit typischem Grind-Gemetzel. Klassischer Grindcore in Reinkultur mit hysterischem Kreischgesang und tiefem, verzerrtem Grunz-Geröchel. Über das miese Japanenglisch sehe ich mal hinweg...
Überdrehte Gitarrenriffs, chaotische Basslinien und ein meist im Midtempo dreschendes Schlagzeug; beinahe über die gesamte Spiellänge hinweg. Die Badewannenscheisser verwursteln auch das eine oder andere Metalriff in ihre chaotischen Klangstrukturen. Dazwischen findet sich die eine oder andere akustische Nummer und offenbart die Grenze ihres Handwerks. Zu den Eigenkompositionen gesellen sich drei Neuinterpretationen, je eine von Extreme Noise Terror ("We the Helpless"), Scum ("Imitation of Life") und eine von Holy Moses ("Fuck You"). Letztes ist genreuntypisch unglaubliche 5:09 Minuten lang.

"Wall of World Is Words" ist eigentlich nur für eingefleischte Grindcorler interessant, welche keinen Plattenspieler besitzen oder den Kauf der Langrille verpasst haben. Der "normalo" Metaller wird sich kaum mit den abgefahrenen Asiaten anfreunden können.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Power It Up

Veröffentlichung

5/2005

Format

CD

Land

Genre

Grindcore