Insignium dürfte beim einen oder anderen Geiste einen Bekanntheitsfunken zum glimmen bringen, sind die Deutschen doch schon seit Mitte der Neunziger auf ihrem Streifzug durch Berg und Tal unterwegs. Anfangs noch durch Tastenklänge verseucht, versteht es der Vierer auf seinem Debüt ohne Keyboard, aber trotzdem mit viel Melodie zu überzeugen.

"In die Abgründe" macht einen überaus stimmigen Eindruck. Von der optischen Aufmachung bis hin zu den Kompositionen und den Texten, die von Krieg, Heldentum, einer Moorleiche und einer gewiss nicht ganz jugendfreien Vulva Stellaris handeln, wirkt alles ziemlich rund. Die Gitarrenraffeleien im Stile von Riger - insbesondere "Der alte Kämpe" erinnert an ebengenannte Band - erzeugen Melancholie und Zorn.

Praktisch immer sind harmonische Stücke zu hören, die auch durch Soli und gemächlichere Klänge aufgelockert werden. Dies deutet auf einen kleinen Kritikpunkt hin: Die Stücke sind meines Erachtens etwas zu abgeschliffen und zu rund. Mir fehlen die ganz grossen Wagnisse, die Ecken im Rhythmusbereich und Kanten bei den Melodien. Nur vereinzelt werden solche angedeutet: Der fiese Krächzgesang, welcher neben dem Kreischgesang eingesetzt wird, könnte durchaus des öfteren integriert werden.

Nichtsdestotrotz ist "In die Abgründe" ein gelungenes Debüt. Wenn die Jungs die nächste Scheibe vollständig auf dem hohen Niveau durchziehen, welches Stücke wie der abschliessende Titelsong offenbart, wage ich Grosses zu prophezeien.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Black Attakk

Veröffentlichung

5/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal