Nun habe ich die Promoversion von Shadow Cut’s Erstling in meinen Händen und starre fasziniert (und ein wenig angeekelt) auf das nackte Fräulein, das in ihrem eigenen Blut liegend auf dem sonst in weiss gehaltenen Cover abgebildet ist - Wirken tut’s. Nur frag ich mich, ob die Band es wirklich nötig hat, mit der "Sex sells"-Masche auf sich aufmerksam zu machen...

Wie so oft hinterliess der erste Hördurchgang den für neue oder noch unbekannte Bands typischen "Durchschnitt- Beigeschmack". (Was nicht heissen soll, dass alle bekannte Bands dagegen gefeilt sind!) Nach mehrmaligem Anhören vermögen die drei Finnen diesen Beigeschmack aber noch immer nicht zu vertreiben. Zwar knüppelt das Ganze in ordentlicher Death Metal Manier aus den Boxen, vermag sich aber, zumindest was Eigenständigkeit anbelangt, nicht wesentlich von vielen anderen Neuveröffentlichungen zu unterscheiden. Auch wenn am Schlagzeug des öfteren richtig die Post abgeht, ist "Pictures Of Death" doch eher im Midtempo Bereich anzusiedeln (Vergleich: Es wäre möglich, die ganze CD-Länge seine Haare kreisen zu lassen, ohne inmitten jüngerer, agilerer Banger aufzufallen oder Gefahr zu laufen, sich einen Nackenmuskelkater zu holen…).
Die Riffs gehen relativ nahtlos in einander über und sind nicht gerade ein Beispiel für Kreativität. Ich gehe auch mal davon aus, dass der Bass mehr oder weniger die Gitarrenlinien mitspielt. Denn ausser einem permanenten Gewummer, was ich als produktionstechnischer Laie dem Bass zuweise, welches beinahe vermag den Rest der Instrumente zu verschlingen, kann ich aus dem breiigen Sound nichts heraus hören, was dem erwähnten Saiteninstrument zuzuschreiben wäre (Ausser vielleicht im Mittelteil von "The End Of Humanity").
Die Vocals sind zwar gegrunzt, bewegen sich aber mit ihren, oft der Gitarre angepassten Melodiebögen, im grünen Bereich. Würden sie im Bassmatsch der Produktion nicht so untergehen, könnten sie durchaus aufwertend wirken.

Ich denke, dass man auf die nächsten Alben von Shadow Cut gespannt sein darf. Den grossen Durchbruch werden sie mit diesem Silberling aber wahrscheinlich nicht schaffen. Ist ja auch ihr Erstlingswerk! Hörenswert, aber keine Bereicherung für eine auserlesene Sammlung.
Falls "Pictures Of Death" ein Kassenschlager werden sollte, wäre das für mich der Beweis dafür, dass "Sex sells" zumindest in nekrophileren Gefilden noch gilt.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Firebox Records

Veröffentlichung

3/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal