Der Silberling von Blazing Sun ist von jener Sorte, bei denen man sich die gelungenen und anhörbaren Passagen aktiv zusammen suchen muss. Sie erwischen zwar eigentlich einen guten Start mit dem ersten Lied namens "reminder": Bei diesem Song sind bereits, wie über den ganzen Silberling hinweg, viele elektronische Elemente vorhanden, doch auch dominante Gitarrenriffs und eine eindringliche Stimme sind zu verzeichnen.

Doch bereits bei "a perfect rose" fehlt das gewisse Etwas, welches mich mitzureissen vermag. Gitarrenklänge werden nun ganz weggelassen und vielleicht liegt es auch daran, dass man nun von der Welt des Metals ganz Abstand nimmt und sich wohl eher im Industrial-Bereich wieder findet. Trotzdem bietet dieses Lied noch einige gute Ansätze, welche es hörenswert machen. Weiter geht es mit "Beautiful Chaos" – ein Ansatz von Chaos verspürt man, doch ob dies wundervoll ist? Dies ist nun der erste Song, bei dem ich wirklich sagen muss, dass ich mir den nicht zu Ohren führen kann: Ich erkenne keine Struktur oder auch nur irgendwas, woran ich mich festhalten könnte und mir gefällt. Aber zum Glück ist dieses angeblich wundervolle Chaos auch bereits nach 1:41 Minuten vorbei.

Nun hofft man, dass sich der Trend des Silberlings nicht noch weiter nach unten bewegt, sondern, dass es wieder etwas aufwärts geht. Beim folgenden Lied wird zwar der elektronische Beat beibehalten, aber Gitarren und Gegrowle finden wider ihren Platz. Weiteres Positives kann ich jedoch nicht finden. Mich spricht auch dieses Lied nicht an und wir haben es nicht geschafft uns anzufreunden. Ähnlich geht es mit "sign" und "deamons" weiter – Ganz selten schaffen es Passagen, meine Aufmerksamkeit wider auf sich zu ziehen, doch der Rest wirkt einfach zu flach. "My adversary" kann sich dann schlussendlich wider leicht vom Rest abheben.

Ganz wichtig ist es bei Blazing Sun, elektronische Klänge zu lieben und einen Drumcomputer nicht zu scheuen. Sobald Gitarre und Gesang dazukommen, wird das Ganze leicht besser und erträglicher. Es sind gute Ansätze vorhanden, doch zu wenige, als dass mich Blazing Sun mit der jetzigen CD überzeugen könnte. Ich habe aber das Gefühl, dass einiges Potential und gute Ideen, welche einfach noch nicht richtig umgesetzt werden konnten, vorhanden sind. Zum Beispiel würde ein wenig mehr Druck und etwas weniger lange Synthesizerpassagen bereits viel bewirken. Wer weiss, was uns die nächste Scheibe bieten wird…

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

3/2005

Format

CD

Land

Genre

Dark Metal