"This album adds more excitement to Exciter, more slaying to Slayer and more kreativity to Kreator”, so steht es auf der Internetseite von Solitaire geschrieben. Grosse Töne? Ja – zu grosse.

Nach vier Demos und ihrem Debüt liegt nun das zweite Volllängenalbum der 1995 gegründeten Band vor. Zwar erfinden sie das Rad nicht neu, spielen aber erstklassigen Speed / Thrash Metal im schicken Gewand der 80er.
Genau diesen Sound wollen sie auch in Zeiten der Pop-Kultur wieder aufleben lassen. Schnelle Blastbeats, halsbrecherische Riffs, schreiende Stimme und mörderische Solos lassen keinen heilen Nackenwirbel zurück. Ohne Kompromisse wird hier gepflegt "in-die-Fresse-Metal" praktiziert ohne dabei abgenutzt und ausgelaugt zu klingen.

Sind die Lieder gut und das Können vorhanden, so ist der erste Grundstein für ein gutes Metal-Album meist gelegt. Fehlt also bloss noch die Abmischung des Ganzen. Und genau hier muss wohl Luzifer Stinklaune gehabt haben. Anders kann ich mir den schlechten Klang der Platte nicht erklären. Die Basstrommel ist ohne jeden erkennbaren Druck, insgesamt klingt das Schlagwerk viel zu lasch. Die wirklich überzeugende Stimme ist zu leise abgemischt, geht manchmal im eigenen Hall unter. Die Gitarren sind mal zu leise, mal verschlucken sie die gesamte Rhythmusfraktion. Der Bass dagegen kann überzeugen, auch wenn er nicht immer gegen die Gitarren ankommt.

Für Fans der ersten Stunde eine Platte, die sich anzuhören auf jeden Fall lohnt. Wer halsbrecherische Musik mit Head Bang-Garantie braucht, für den sei eher empfohlen sich die Band, wenn irgendwie möglich, live anzusehen. Auf der Bühne sicher unschlagbar, auf der CD jedoch zu mies produziert, schade.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Iron Glory Records

Veröffentlichung

10/2004

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal