Das neuste Kreator-Werk ist auf alle Fälle wieder einen Schritt nach vorne gegangen. So hat der Vierer deutlich an Melodien und Hymnen zugelegt. Bisweilen wähnt man sich fast in Power Metal-Gefilden. Zum anderen ist der Death Metal Einschlag noch deutlicher zu spüren als bei "Hordes Of Chaos". Nichts desto trotz ist der Überraschungseffekt lange nicht so gross wie damals bei "Endorama". Die Entwicklung ist spürbar, aber ebenso nachvollziehbar. Man kriegt die erwarteten Thrash-Granaten also wie geplant geliefert. Demnach ist der Schritt nach vorne weder gewagt, noch mutig, aber trotzdem interessant anzuhören.
"Death To The World" oder das Titelstück hätten genauso gut auch auf "Hordes Of Chaos" sein können, wären bei "Death To The World" nicht die hochmelodischen Hymnen verwebt. "Until Our Path Cross Again" beginnt hingegen wie ein klassisches Iron Maiden Stück, grooved in gemächlichem Mitteltempo durch die Boxen und hinterlässt einen Power-, fast Pagan Metal verseuchten Nachgeschmack am Rande zum Kitsch, bis die Geschwindigkeit angezogen wird und ein rassiger Zwischenpart Milles Ehre rettet. Endgültig auf den Thrash-Thron katapultiert dann "The Few, The Proud, The Broken", der vielleicht traditionellste Song des Albums. Bei "United In Hate" sieht man auch ab Konserve die Fans mitsingen. Dieses Stück wird bestimmt zur Livegranate.
Kreator bleibt sich auch mit "Phantom Antichrist" unverkennbar treu, geht dennoch einen Stampf nach vorne ohne die treue Anhängerschaft zu vergraulen. Gut möglich, dass neben den Thrash-Anhängern auch ein paar klassische Metalfanatiker auf den Kreator-Zug aufspringen. Ganz so bärenstark und kompromisslos wie "Hordes Of Chaos" ist das Neustwerk jedoch nicht mehr. Für die Top-Liga reicht es aber locker aus!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Nuclear Blast |
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Veröffentlichung |
7/2012 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Thrash Metal |