Nach fünf Veröffentlichungen in drei Jahren (!!) scheinen Heaven Shall Burn nun auch musikalisch richtig Gas geben zu wollen. Wie man der Biografie entnehmen kann, haben Heaven Shall Burn mal als Hardcore Band gestartet, sich anschliessend mehr in Richtung Metalcore entwickelt und nun den Death Metal für sich entdeckt - aber wie!
"Auf Whatever It May Take" wurde offensichtlich gnadenlos alles zusammengemischt, was Heaven Shall Burn während der letzten Jahre in die Finger geraten ist. Metal- und Hardcoregrooves, Death resp. melodic Death (letzterer ist sehr stark vertreten) sowie vereinzelte Blastparts treffen auf das äusserst aggressive Geschreie von Frontröhre Marcus und einen immens dichten Gitarrensound, der alles niederwuchtet, was ihm im Wege steht.
Durch die doch recht ausgeprägten melodic Death Passagen fühlen sich die im Gegensatz dazu stehenden, mörderischen Grooveelemente wie ein Schlag ins Gesicht an. Absehbar sind diese Wechsel allerdings nicht, denn ein Heaven Shall Burn Song kann von einer Sekunde zur anderen völlig umschlagen.
Wie gesagt: "Whatever It May Take" ist vor allem ein groovebetontes Album, gemacht von einer Band, die offensichtlich jegliche Scheuklappen abgelegt und sich nur einem Ziel verschrieben hat - dem Lospowern. Zwei Titel, die diese doch recht liberale Einstellung zu Genregrenzen aufzeigen, sind "The Few Upright" (hier fahren die Deutschen entgegen allen Erwartungen in der Mitte des Songs ein mächtiges Keyboardarrangement auf) respektive "Implore The Darken Sky", und zwar "The Classic Version", bei welchem das ursprüngliche Geschreie durch cleanen, sehr sanften Gesang ersetzt wurde. Sehr mutig - und sehr gelungen! Ein Titel übrigens, den man in beiden Versionen als Anspieltip empfehlen kann. Dem Gesamtbild von "Whatever It May Take" würden allerdings andere Songs eher gerecht werden, beispielsweise "The Worlds In Me", ein Track, der die gesamte Heaven Shall Burn Palette wiedergibt, aber auch "Naked Among Wolves", welcher die Band von ihrer etwas Death Metal-lastigeren Seite zeigt und gegen Ende fast schon ein wenig episch wirkt.
Die Stärke von "Whatever It May Take" liegt in der Kombination von Harmonie und erdrückender, aggressiver Intensität. Partyfeeling kommt bei Heaven Shall Burn nie auf, denn trotz der melodienreichen Gitarrenarbeit gleitet dieses Album niemals in "In Flames Judihui" ab - eine düstere Grundstimmung bleibt stets erhalten.
Albuminfo
Punkte |
0/5 |
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Label |
Lifeforce Records |
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Veröffentlichung |
6/2002 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |