Bild und Schrift deuten bei Ravenblood eindeutig in Richtung Pagan Metal. Das prachtvolle Cover wird von Raben und einer Odalrune geziert und die Texte gehen ebenfalls in eine vorchristliche Richtung: Von "Runatal – Odins Runenlied", das die Franzosen in gutem Deutsch in traditioneller Form unterlegt mit extremem Metal vortragen, bis hin zum englischen "Ginnungagap – Between Fire & Frost". Die sprachliche Vielfalt von Ravensblood wird auf ihrer zweiten Veröffentlichung nach der Splitkassette mit Memorial zudem durch einen französischen Text unterstrichen.

Klanglich hingegen schlagen Ravensblood eine etwas andere Richtung, als die auf Grund von Bild und Schrift erwartete ein. So komponieren sie vor allem in den Gefilden des rauen Schwarzmetalls. Neben extremer Geschwindigkeit und erbarmungslosen Kompositionen finden immer wieder Melodien und eingängige, aber nicht minder harsche Teile den Weg in die Lieder. Dadurch entsteht Abwechslung, Eigenständigkeit und durch interessanten Liedaufbau alles, was das schwarze Herz begehrt.

Knackpunkt von "From the tumulus depths” ist gewiss das Schlagwerk, welches aller Wahrscheinlichkeit nach durch keine menschliche Antriebskraft betrieben wird. Die wahnwitzige Geschwindigkeit trägt einerseits zu einer gewissen Eigenständigkeit oder wenigstens zu einem Wiedererkennungswert bei. Andererseits entsteht auch eine etwas unnatürliche Wirkung, die nicht unbedingt ins Gesamtbild passt. Auch die menschliche Spontaneität fehlt dem Schlagzeug. Diesem Umstand sind sich die beiden Herren S.C. (Instrumente) und Wolfnacht (Text und Schrei) offensichtlich bewusst: Sie haben beim Abmischen das Schlagwerk etwas in den Hintergrund gelegt.

Alles in allem ist "From the tumulus depths" dennoch ein Werk mit viel Tiefgang und guten Ideen geworden, so dass ich eine Empfehlung aussprechen kann.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Christhunt Productions

Veröffentlichung

9/2004

Format

CD

Land

Genre

Black Metal