Gitarrist und Sänger Steven Rathbone (7000 Dying Rats) charakterisiert die Musik von LOTM so: "Greek mythology + Heavy Metal = Lair Of The Minotaur".
Das Label schreibt sogar "Pure, un-fucked or filtered with, aggressive, heavy as hell METAL". Ziemlich grosse Töne, die gespuckt, aber nicht in versprochenem Mass erfüllt werden.
Im Frühling 2003 durch Rathbone gegründet, stiessen noch die Herren Donald James Barraca (ebenfalls 7000 Dying Rats) am Bass und Larry Herweg (Pelican) am Schlagzeug dazu. Im gleichen Jahr wurde eine erste 6-Lied-Ep aufgenommen und man bekam kurz darauf den Vertrag bei Southern Lord Records.

Das nun vorliegende Album würde ich als schleppenden Heavy Metal bezeichnen, der durch seine vielen Breaks und langen Instrumentalabschnitte in den jeweiligen Liedern live für gefüllte Hallen sorgen wird, jedoch auf dem Silberling nicht so recht überzeugen kann.
Die Abmischung ist nicht wirklich überzeugend. Insgesamt klingt das Album kratzig und rau, was den Gesamtkonzept eigentlich zugute kommen würde, wäre nicht das sehr hohl und dumpf klingende Schlagzeug, das mit seiner matschigen Basstrommel eigentlich immer einen eher störenden Höreffekt erzeugt. Auch die Gitarren hätten an mancher Stelle etwas mehr Liebe zum Detail bedurft, da diese manchmal wie Brei klingen und fast vollkommen verschluckt werden.
Die Stimme von Rathbone hingegen lässt keine Wünsche übrig. Er schreit sich durch das Album, mal schnell voranbrechend, dann wieder rhythmisch akzentuiert. Einmal erklingen tiefere Stimmlagen, die fast wie Growls klingen, andermal wird gekreischt und gekeift.
Unterstützung findet er vor allem bei der von ihm selbst gespielten Gitarre, die einige arschkickende Riffs auf Lager hat und oft mit vollkommen abgefahrener Verzerrung auf den Takt quietscht. In den langen und vor allem eher langsamen Teilen, die sich durch das ganze Album ziehen, bringt die Band damit sicher jedes Publikum zum Bangen.
Vom Schlagzeug hätte ich aber Kreativeres erwartet, denn hier wird oft nur monoton getrommelt und kein so richtiger Groove reingebracht, den Part müssen die Gitarre und der Bass übernehmen. Unvorteilhaft ist auch das lange Outro von "Demon Serpent", das zum Ende hin anfängt vollkommen gewollt zu übersteuern, so dass nur noch Gekratze und Gebrumme aus den Lautsprechern tönt – verstehe wer will, denn selbst wenn es der "Atmosphäre" dient, so ist es doch unerträglich.

Dass man gespannt sein darf auf das nächste Album der Herren wurde mit Carnage sehr gut bewiesen. Für Freunde von schleppendem "Dirty" Heavy Metal eine Angelegenheit zum reinhören, für alle anderen eher Staubfänger in der heimischen Plattensammlung.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Southern Lord Records

Veröffentlichung

9/2004

Format

CD

Land

Genre

Heavy Metal