Hörenswerte Bands, die einem bisher entgangen sind, die Nächste. So und nicht anders muss mein Fazit nach dem Kontakt mit der Klangkunst von Impaled Nazarene ausfallen. Bisher waren sie mir von amüsanten Interviews her bekannt, und nicht durch ihre Musik. Meine Fresse, was für ein Inferno ist mir da bisher entgangen.

Kaum ist das konfuse Intro verklungen starten die Fünf Finnen ihren Vernichtungsfeldzug. Bestens ausgestattet mit einer Auswahl hochkarätiger Black Metal Kompositionen mit übelst chaotischem Einschlag, kann eigentlich auch nichts schief gehen. Die Mannen klingen wie ein Bastard aus Motörhead mit verdammt schlechter Laune, brutalen Venom und Marduk. Egal ob "1999: Karmageddon Warriors", "the maggot crusher", oder "total war – winter war", ein Volltreffer jagt den nächsten. Positiv überrascht nehme ich inmitten des Soundsturms immer wieder interessante Gitarren-Melodien wahr, bevor Herr Luttinen sein Gekreischkeife wieder ertönen lässt um den Hörer lyrische Höchstleistungen wie "motorpenis" näher zu bringen. Mag schon sein das die lyrics des Quintetts Geschmackssache sind, und gerade in deutschen Breitengraden haben sich auch genug politisch korrekte Menschen über "zero tolerence" aufgeregt. Aber zu derartigem Sound passen nun einmal keine Friede-Freude-Eierkuchen-Texte. Apropos Sound, der ist für ein Live-Album absolut gelungen. So einen Sound kriegt manch andere Band noch nicht mal auf einem Studio-Album hin. (Nicht wahr Mister Hetfield?) Kritik könnte sich höchstens an der überwiegend hohen Geschwindigkeit entzünden. Egal, wir sind hier nicht beim Doom Metal.

Ob eingefleischte Anhänger des Gepfählten diese Veröffentlichung noch brauchen, sei ihnen überlassen. Allen Fans extremer Klänge, für die Impaled Nazarene noch Unbekannte sind, kann ich diese Scheibe nur wärmstens empfehlen. Für mich definitiv ein Höhepunkt des Jahres. Und jetzt alle zusammen: Suomi, Finland, Perkele!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Osmose Productions

Veröffentlichung

6/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal