Man braucht sich eigentlich nur die Titel der bisherigen Veröffentlichungen von Exmortem anzuschauen, und schon weiss man, dass hier nicht geträllert wird. "Labyrinths of Horror" (1995), "Dejected in Obscurity" (1998) und "Berserker Legions", eine 7" EP (1999). Das aktuelle Album trägt den gleichen Namen wie EP (mit Ausnahme eines vertauschten Buchstabens), nämlich "Berzerker Legions". Und eines kann man gleich vorausschicken - Nomen ist bei diesen Dänen Omen. Es ist schwer vorstellbar, dass nach einem Liveauftritt von Exmortem noch irgendeines der Instrumente zu gebrauchen ist. Wahrscheinlich sind nach einem solchen Event die Gitarren durchgeschrubbt, das Drumkit zusammengeprügelt, der Bass ausgeleiert und das Mikro vom Ständer abgenagt worden. Oder anders gesagt. Exmortem prügeln praktisch eine gesamte halbe Stunde lang ohne Rücksicht auf Verluste ihr ami-lastiges Death Metal Material herunter, und das in einem Tempo, dass einem ganz Sturm im Kopf wird. Aber hey, manchmal wird in den Songs für einige, kurze Momente sogar die Geschwindigkeit von rasend auf nicht ganz so rasend heruntergeschraubt. Man dreht also nicht permanent im roten Bereich.

Angefangen haben Exmortem unter dem Namen Mordor im Jahre 1992, und aus dieser Zeit sind eigentlich nur noch die beiden Gitarristen Sigtyr und Kolle übrig geblieben. Ein unverwindbarer Verlust können die anderen Bandmitglieder allerdings nicht gewesen sein, denn mit Simon Petersen (vocals) und Reno Kiilerich (drums) haben Exmortem mittlerweile wieder in schlagkräftiges Team zusammengestellt. Es ist schier unglaublich, mit welcher Power (inklusive einer kraftvollen Produktion) die Dänen über Euch hereinbrechen. Trotz aller Hochgeschwindigkeit findet man dennoch problemlos den Zugang zu der Musik von Exmortem. Die musikalische Dichte sowie das sich beinahe überschlagende und dennoch perfekt abgestimmte Schlagzeug machen Berzerker Legions zu einem wahren Hörerlebnis, welches einen allerdings auch völlig plättet. Aber so soll's ja schliesslich sein, oder?

Songs wie "The Grim Recker" bauen eine dermassen wuchtige und intensive Soundwand auf, dass man denkt, die Exmortem-Typen würden gleich aus den Lautsprechern hüpfen und einem ins Gesicht springen. Dennoch sollte man folgendes nochmals betonen. Man muss Amideath mögen (auch wenn er in diesem Falle aus Dänemark kommt) und auf kompromisslose Härte, brutale Schnelligkeit und mächtige Intensität gefasst sein, sonst wird man an "Berzerker Legions" keinen Spass haben. Weitere Anspieltips lauten "Bonfire Of The Insanities", "The Conqueror" oder auch das abschliessende "The Revolutionary Sou"l. Ansonsten kann's jetzt nur noch heissen: Köpfe einziehen und ab!

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Hammerheart

Veröffentlichung

6/2001

Format

CD

Land

Genre

Death Metal