Durch diese zahlreichen Gastsänger sind natürlich viele Gesangsmuster vorhanden: Man trifft Gekeife und cleanen Gesang in verschiedensten Arten und Tonlagen an. Der saubere Gesang ist besonders aussagekräftig und vermag mich am ehesten in den Bann zu ziehen. Stimmlich haben sich Finnugor also um einiges verbessert, oder sagen wir einmal: Gut haben sie sich Sänger ausgeliehen, welche ihr Handwerk verstehen und ihre Lieder aufbessern können.
In ihren düsteren und symphonischen Black Metal Songs wechseln sich langsame, teils schleppende Passagen mit aggressiven Parts ab. Emotionale instrumentale Teile lassen Ruhe aufkommen. Dazu sind Finnugors Lieder noch immer mit viel Synthesizerklängen durchzogen. Diese sind so dominant, dass sie mich nicht nur ein bisschen nerven, sondern in mir leicht aggressive Gefühle hervor holen! Ein weiterer negativer Effekt davon ist, dass die Gitarren viel zu wenig zur Geltung kommen. Verbessert hingegen hat sich seit "Death before Dawn" die Programmierung des Drumcomputers. Es wurde detaillierter gearbeitet und das Ganze wurde sorgfältiger ausgefeilt. Doch noch immer fehlt mir ein kleiner Schliff: Manchmal wirkt alles wie ein grosses Durcheinander, irgendwie unsauber – manche mögen es wohl so, mir ist es hingegen zu viel des Guten. Nur wenige Songs schaffen es, heraus zu stechen und hängen zu bleiben. Der Rest geht bei einem Ohr hinein und beim anderen auch gleich wieder hinaus.
Finnugor haben wirklich keinen Fehlgriff getan, indem sie Gastsänger engagiert haben. Diese verschiedenen Impulse werten ihr Werk erheblich auf. Auch trifft man immer wieder Parts an, die richtig zu überzeugen vermögen. Finnugor sind auch weniger klischeehaft geworden, jedoch nur was das Musikalische betrifft: Noch immer zückt es an meinen Mundwinkeln, wenn ich die Homepage von ihnen starte und mich ein süsser Panda anguckt.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
New Aeon Media / Plastic Head Music |
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Veröffentlichung |
8/2004 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |